Gesundheitsrevolution in Österreich: 41 neue Primärversorgungseinheiten!
Wien, Österreich - Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) steht vor einer bedeutsamen Herausforderung in der Gesundheitsversorgung. Trotz eines angespannten Budgets plant die Sozialversicherung im Jahr 2024 den Ausbau der Primärversorgung, um den steigenden Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Insbesondere wird die Gesamtzahl der Primärversorgungseinheiten (PVE) von derzeit 56 auf 97 steigen, wodurch die Versorgungsinfrastruktur erheblich erweitert wird. Dies berichtet die Krone.
Insgesamt werden 41 neue PVE gegründet, und es kommen 39 neue Kassenstellen hinzu, wobei sechs in der Allgemeinmedizin und die restlichen im Facharztbereich angesiedelt sind. Ex-Kanzler Karl Nehammer hatte ursprünglich versprochen, bis zu 200 neue Arztstellen zu schaffen, doch dieses Ziel wurde nicht erreicht. Der ÖGK-Obmann Peter McDonald betont die Notwendigkeit eines Dialogs mit den Ärzten, um die Honorarstruktur zu klären und Solidarbeiträge anzuheben, insbesondere in Anbetracht eines erwarteten Defizits von rund 900 Millionen Euro im nächsten Jahr.
Primärversorgungseinheiten im Detail
Die neuen PVE werden durch multidisziplinäre Teams gebildet, die Allgemeinmediziner, Kinderärzte, Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe umfassen. Die PVE bieten eine umfassende Gesundheitsversorgung und haben im Vergleich zu herkömmlichen Arztpraxen den Vorteil von langen Öffnungszeiten, oft auch an Wochenenden und Feiertagen. Derzeit gibt es 50 PVE in Österreich, von denen 48 allgemeinmedizinisch sind und zwei speziell für die Kinder-Primärversorgung vorgesehen. Zur weiteren Entlastung des Gesundheitssystems werden bereits im Jänner 2024 vier weitere PVE in Wien und Linz eröffnet, wie die ÖGK meldet.
Bisher arbeiten in den PVE Teams von 20 bis 50 Mitarbeitern, die neben Ärzten auch verschiedene Gesundheits- und Sozialberufe wie Physiotherapie, Psychotherapie und Ernährungsberatung einschließen. Diese Vielfalt ermöglicht eine ganzheitliche Versorgung der Patienten, vom Neubau bis zum Seniorenalter, und stärkt die Prävention und Gesundheitsförderung in der Gemeinde.
Der Streit um die Honorare
Der Umbau der Primärversorgung steht jedoch auch unter einem schwierigen Stern. Der Konflikt zwischen der Ärztekammer und der ÖGK über die Solidarbeiträge und die Honoraranpassungen sorgt für Spannungen. Ärzte kritisieren die „ÖGK-Misswirtschaft“ und fordern mehr Rückhalt bei der Honorierung ihrer Leistungen, besonders weil nur 15 Prozent der ÖGK-Gesamtausgaben auf ärztliche Leistungen entfallen. McDonald zielt darauf ab, diesen Konflikt in einem konstruktiven Dialog zu lösen.
In 2025 wird nicht nur die Anzahl der PVE aufgestockt, sondern es wird auch die Schaffung neuer Einzelordinationen und die Erweiterung bestehender Gruppenpraxen angestrebt. Diese Maßnahmen sind wichtig, um die Versorgungslücken zu schließen und die gesundheitliche Grundversorgung in Österreich zu verbessern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Primärversorgung als erste Anlaufstelle im Gesundheitssystem eine entscheidende Rolle spielt. Sie bietet nicht nur Lösungen für akute und chronische Erkrankungen, sondern fördert auch die Gesundheit und Vorbeugung von Krankheiten. Die ÖGK ist bestrebt, die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen und die Qualität der Gesundheitsversorgung nachhaltig zu sichern, wie auch auf den Informationsseiten des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zu entnehmen ist.
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Ort | Wien, Österreich |
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