Geheime Anteilsübertragung bei Red Bull: Was steckt dahinter?

Chalerm Yoovidhya überträgt seinen Red Bull-Anteil an Fides Trustees SA. Was bedeutet dies für die Zukunft des Unternehmens?
Chalerm Yoovidhya überträgt seinen Red Bull-Anteil an Fides Trustees SA. Was bedeutet dies für die Zukunft des Unternehmens?

Bangkok, Thailand - Chalerm Yoovidhya, Miteigentümer von Red Bull, hat am 20. Mai 2025 seinen Zwei-Prozent-Anteil am Getränkekonzern an die Schweizer Treuhandfirma Fides Trustees SA übertragen. Dies wurde kürzlich im digitalen Amtsblatt Österreichs (EVI) bekannt gegeben, wo auch die Details über die Übertragung veröffentlicht wurden. Eine Anfrage der APA bei Red Bull zu den Hintergründen und möglichen Folgen der Übertragung blieb unbeantwortet. Chalerm, der älteste Sohn des 2012 verstorbenen Chaleo Yoovidhya, hielt diesen Anteil über mehr als vier Jahrzehnte und ist ein zentraler Akteur in der Geschichte von Red Bull.

Die Fides Trustees SA ist auf Treuhand-Lösungen für wohlhabende Familien spezialisiert, um Vermögen zu halten und an zukünftige Generationen weiterzugeben. Diese Anerkennung der Unternehmensführung deutet darauf hin, dass Chalerm weiterhin an der langfristigen Planung und dem Vermögensschutz der Familie interessiert ist.

Die Yoovidhya-Familie und ihre Geschichte

Die Yoovidhya-Familie gilt als die reichste Familie in Thailand, mit einem geschätzten Vermögen von 36 Milliarden US-Dollar, wie Forbes in seiner Liste der reichsten Thailänder für 2024 berichtete. Chalerm ist nicht nur ein Mitbegründer, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle in der Nachfolge von Red Bull, das 1987 in Zusammenarbeit mit Dietrich Mateschitz unter diesem Namen auf den Markt kam. Vor dem großen Erfolg wurde ursprünglich 1967 das Getränk Krating Daeng entwickelt, das in Thailand als Energydrink für Arbeiter und Lkw-Fahrer gedacht war.

Nach dem Tod von Chaleo Yoovidhya im Jahr 2012 übernahm Chalerm die Geschäftsführung und führte Red Bull erfolgreich weiter. Im Jahr 2023 verkaufte das Unternehmen über 12 Milliarden Dosen mit einem Umsatz von 11 Milliarden US-Dollar. Diese Erfolge sind auch auf die innovativen Marketingstrategien zurückzuführen, die Red Bull als führenden Anbieter im Energydrink-Markt etablierten. Im Jahr 2011 dominierte Red Bull mit einem Marktanteil von 70 Prozent.

Herausforderungen und Kontroversen

Trotz des Erfolges sieht sich die Familie auch Herausforderungen gegenüber. Der Vorfall mit Vorayuth Yoovidhya, der 2012 in einen tödlichen Autounfall verwickelt war und Thailand floh, sowie die Enthüllungen der Panama Papers im Jahr 2017 über die Nutzung von Offshore-Unternehmen zur Anschaffung von Luxusgütern sind Themen, die die Familie beschäftigen. Diese Ereignisse haben zur öffentlichen Diskussion über den Reichtum und die Unternehmenspraktiken der Yoovidhya-Familie geführt.

Die Übertragung von Chalerm Yoovidhya’s Anteilen könnte als Teil eines größeren Plans zur Sicherung des Familienvermögens und zur Übergabe an zukünftige Generationen interpretiert werden. Die Strukturierung der Beteiligungen an Red Bull über ein komplexes Netzwerk von Unternehmen, einschließlich solcher auf den Britischen Jungferninseln, ist ein weiteres Zeichen für die langfristigen Strategien der Familie.

Obwohl die Yoovidhya-Familie mit Herausforderungen konfrontiert ist, bleibt Red Bull ein bedeutender Akteur im globalen Getränkemarkt und zeigt die bemerkenswerte Geschichte von Durchhaltevermögen und Vision im Unternehmenssektor. Die Entwicklungen rund um Chalerm Yoovidhya und die Übertragung seines Anteils werden sicherlich weiterhin Beachtung finden.

Details
Vorfall Unternehmensfusion
Ort Bangkok, Thailand
Quellen