Gaza in Not: 93 Lastwagen mit Hilfsgütern treffen endlich ein!

Gaza, Palästinensergebiete - Am 20. Mai 2025 wurden 93 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern im Gazastreifen angeliefert. Die humanitäre Hilfe umfasst unter anderem Mehl, Babynahrung, medizinische Ausrüstung und Medikamente, wie die israelische Behörde für Palästinenserangelegenheiten, Cogat, bekannt gab. Diese Lieferung stellt einen Lichtblick in der anhaltenden Krise dar, da seit dem 19. Mai 2025 erstmals wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelangten, nachdem Israel fast drei Monate lang keine solchen Transporte erlaubt hatte. Zu den ersten fünf Lastwagen, die am Montag eintrafen, gesellten sich nun die restlichen Fahrzeuge, mit dem Ziel, eine akute Hungersnot zu verhindern.
Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die Vereinten Nationen, warnt vor einer dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen. UNICEF und andere Hilfsorganisationen haben die Situation als katastrophal beschrieben, wobei es an grundlegenden Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten fehlt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gab an, die Entscheidung, die Hilfslieferungen wieder zuzulassen, sei unter massivem internationalem Druck, insbesondere von den USA, getroffen worden.
Kontrollierte Hilfslieferungen
Die israelische Regierung hat betont, dass sie die Verteilung der Hilfsgüter streng überwachen wird, um sicherzustellen, dass diese nicht der Terrororganisation Hamas zugutekommen. Israel wirft der Hamas vor, Hilfsgüter weiterzuverkaufen, um Kämpfer und Waffen zu finanzieren. Der Plan von Netanjahu sieht vor, dass die Hilfe durch internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm und World Central Kitchen verteilt wird. Hilfsorganisationen fordern jedoch eine Ausweitung der Hilfe und warnen vor einer hungerkrise im Gazastreifen.
Parallel zu den Hilfslieferungen wird von der Gaza Humanitarian Foundation (GHF), einer neuen Organisation, die von privaten Sicherheitskräften und ehemaligen Soldaten unterstützt wird, ein umstrittener Plan zur Neuregulierung der Hilfsverteilung verfolgt. Diese Stiftung plant, Hilfsgüter über vier Logistikzentren zu verteilen, ohne dass die Hamas Zugriff hat. Die GHF wird israelische Soldaten nicht in die Verteilung einbeziehen, was von UNICEF als gefährlich kritisiert wird, da Zivilisten auf dem Weg zu den Verteilzentren in Gefahr geraten könnten.
Internationale Reaktionen und Verantwortung
Inmitten dieser humanitären Krise besuchte Deutschlands neuer Außenminister Johann Wadephul Israel, um Gespräche mit Netanjahu sowie dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa zu führen. Die Vereinten Arabischen Emirate lehnten unterdessen die Finanzierung des neuen Plans der GHF ab und kritisieren, dass er nicht dazu geeignet sei, die humanitäre Krise zu lösen.
Die interne Kritik an den Kontrollen und der Verteilung der Hilfsgüter durch Israel ist hoch. Internationale Hilfsorganisationen zeigen sich skeptisch gegenüber dem Plan, da sie befürchten, dass diese Maßnahmen die humanitäre Hilfe nicht nur behindern, sondern auch zur Druckausübung über lebensnotwendige Güter genutzt werden könnten. Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen ausreichen, um die kritische humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern und das Vertrauen zwischen der Zivilbevölkerung und den Hilfsgütern wiederherzustellen.
Für weitere Informationen können die Artikel von Vienna.at, Nau.ch und ZDF.de konsultiert werden.
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Vorfall | Humanitäre Hilfe |
Ort | Gaza, Palästinensergebiete |
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