Familien von IS-Kämpfern dürfen zurückkehren: Neuer Hoffnungsschimmer!

Al-Hol, Syrien - Die Übergangsregierung in Syrien hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Rückführung von Angehörigen von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unternommen. In einer Einigung mit den Kurdenmilizen im Nordosten des Landes wurde ein neuer Mechanismus entwickelt, der es Familien von IS-Mitgliedern ermöglichen soll, das Lager Al-Hol zu verlassen. Dies geht aus einem Bericht von oe24 hervor.
Das Lager Al-Hol, das unter der Kontrolle der auf kurdischer Seite operierenden Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) steht, beherbergt etwa 37.000 Menschen. Die meisten von ihnen sind Familienangehörige von IS-Kämpfern, wobei rund 6.000 Insassen aus anderen Ländern stammen. Besonders besorgniserregend ist die Situation vor Ort: Die Bedingungen im Lager gelten als katastrophal, mit einem akuten Mangel an Nahrung, Wasser, medizinischer Versorgung und sanitären Einrichtungen. Hilfsorganisationen beschreiben Al-Hol als ein Gefängnis, in dem viele Frauen und Kinder Gewalt und der Ideologie des IS ausgesetzt sind.
Sicherheitsmaßnahmen im Lager
Die kurdisch geführten Sicherheitskräfte in Al-Hol haben Maßnahmen ergriffen, um IS-Anhänger zu identifizieren und auszuschließen. Diese Operation soll insbesondere nach mehreren gewalttätigen Zwischenfällen, darunter mindestens 41 Todesfälle in diesem Jahr, in denen 30 irakische Flüchtlinge ums Leben kamen, durchgeführt werden. Ein Bericht von BBC schildert, dass am ersten Tag dieser Kampagne, an der rund 5.000 Mitglieder der Sicherheitskräfte beteiligt sind, neun Personen festgenommen wurden, darunter ein IS-Anführer.
Das Lager wird zusätzlich von den finanziellen Engpässen beeinträchtigt. Die Lager-Leiterin Jihan Hanan hebt hervor, dass das Ende der finanziellen Unterstützung zu einem „Desaster“ führen könnte, das die Grundversorgung der Insassen in Gefahr brings. Die Bundesregierung hat bereits Projekte zur Unterstützung des Lagers eingestellt, was die Lage weiter verschärft, wie ZDF berichtet.
Rückführung und internationale Verantwortung
Die Rückführung betrifft aber ausschließlich syrische Staatsbürger und ihre Angehörigen. Ausländische Kämpfer und deren Familien sind von der Regelung ausgenommen. Die Kurdische Selbstverwaltung appelliert an die Herkunftsländer, ihrer moralischen und rechtlichen Verantwortung nachzukommen und die Rückkehr ihrer Staatsbürger, darunter auch viele Frauen und Kinder, in Betracht zu ziehen. Im Al-Hol-Lager selbst gibt es 13 deutsche Frauen und Kinder, während in Gefängnissen in Nordostsyrien über 11.000 IS-Mitglieder, darunter auch Deutsche, inhaftiert sind.
Die Bundesregierung hat bisher 27 Frauen, 80 Kinder und einen Heranwachsenden aus Syrien zurückgeholt. Unter den festgenommenen IS-Anhängern befinden sich auch zwei Deutsche, die beteuern, nicht für den IS gekämpft zu haben und zurückkehren möchten. Die Lage im Lager, zusammen mit der Bedrohung durch ideologische Indoktrination und Gewalt, bleibt jedoch äußerst angespannt und erfordert dringende Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus |
Ursache | gewalttätige Vorfälle |
Ort | Al-Hol, Syrien |
Verletzte | 41 |
Festnahmen | 9 |
Quellen |