Familie greift Polizisten in Wien an – Drei Beamt*innen verletzt!

Ein 15-jähriger syrischer Teenager greift zusammen mit seiner Familie in Wien-Leopoldstadt Polizisten an, drei Beamte verletzt.
Ein 15-jähriger syrischer Teenager greift zusammen mit seiner Familie in Wien-Leopoldstadt Polizisten an, drei Beamte verletzt.

Wien-Leopoldstadt, Österreich - Am 1. Mai 2025 meldete ein 54-jähriger syrischer Mann seinen 15-jährigen Sohn als vermisst. Die Polizei in Wien-Leopoldstadt nahm die Abgängigkeitsanzeige auf und leitete erforderliche Schritte ein. Am 2. Mai, während einer Befragung des Teenagers auf der Polizeistation, weigerte dieser sich jedoch, Auskünfte über seinen Verbleib zu geben. Die Situation eskalierte schnell, als der Teenager, sein Vater und sein 18-jähriger Bruder auf die Polizeibeamten losgingen und körperliche Gewalt anwendeten. Drei Beamte wurden verletzt, von denen zwei ihren Dienst nicht fortsetzen konnten. Infolge der Vorfälle ordnete die Staatsanwaltschaft Wien die Anzeige der Familie auf freiem Fuß an, nachdem sie vorläufig festgenommen worden waren.

Wie Kosmo berichtet, kehrte der Vater später am selben Tag zur Dienststelle zurück, um die Vermisstenanzeige aufzuheben. Der 15-Jährige verhielt sich unkooperativ und aggressiv, was zu einem gewalttätigen Vorfall führte. Der Angriff auf die Polizeibeamten zeigt, wie schnell familiäre Krisensituationen in Gewalt umschlagen können. Zudem ist es ein Besorgnis erregender Trend, dass die Zahl der Widerstände gegen die Staatsgewalt in Wien in den letzten Jahren gestiegen ist. 2023 wurden rund 690 Anzeigen wegen Widerstands registriert, was einem Anstieg von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Hintergründe zu Gewalt gegen Polizeibeamte

Die gewaltsamen Auseinandersetzungen werfen ein Licht auf ein breiteres Problem. Laut bpb zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik, dass es seit den 1990er Jahren einen Anstieg von Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte gibt, insbesondere in alltäglichen Einsatzsituationen. Während der Gesetzgeber 2017 einen neuen Straftatbestand schuf – den „tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ – zeigen Studien, dass männliche Polizeibeamte häufiger Gewalt anwenden als weibliche. Auch kulturelle Aspekte und informelle Handlungsmuster innerhalb der Polizeieinheiten spielen eine Rolle bei der Gewaltanwendung.

Besonders kurvenreiche Verhältnisse zeigen sich in Situationen, in denen es zu Konflikten mit Jugendlichen kommt, häufig gekennzeichnet durch familiäre oder behördliche Krisen, Unsicherheiten bezüglich des Aufenthaltsstatus oder negative Erfahrungen mit Behörden. Dies verdeutlicht die verworrene soziale und psychologische Situation, die vielfach hinter Vorfällen wie dem in Wien steckt. Mit dem Anstieg der Widerstandshandlungen kommen auch zunehmend Themen wie psychische Belastung sowie der Einfluss von Drogenkonsum zur Sprache.

Beobachtungen aus der Leopoldstadt und anderen Stadtteilen deuten darauf hin, dass der Umgang mit solchen Konflikten und die durch sie verursachten körperlichen sowie psychischen Belastungen für die Polizei immer herausfordernder werden. Es bleibt zu hoffen, dass durch präventive Maßnahmen wie Deeskalationstrainings und den Einsatz von Bodycams die Sicherheit der Beamten verbessert werden kann und zukünftige Vorfälle dieser Art verhindert werden.

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Ort Wien-Leopoldstadt, Österreich
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