Exoskelette revolutionieren den Pflegealltag in Salzburg!

Exoskelette revolutionieren den Pflegealltag in Salzburg!
Salzburg, Österreich - Im Salzburg setzt das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder innovative Technologie ein, um die Pflegekräfte zu entlasten und ihre Gesundheit zu schützen. Dabei kommen Exoskelette zum Einsatz, welche wie ein Rucksack getragen und an den Beinen befestigt werden. Diese tragbaren Roboter bieten aktive Unterstützung beim Gehen und reduzieren die Belastung der Wirbelsäule beim Heben und Senken von Patienten. Kleine Zeitung berichtet, dass der Fokus auf der Unterstützung von Brust- und oberen Lendenwirbeln liegt und zusätzlich eine Haltungskorrektur ermöglicht wird.
Die Gesundheits- und Krankenpflegerin Christina Langwieder erläutert die großen Vorteile, die die Exoskelette im Arbeitsalltag bieten. Eingesetzt werden sie insbesondere im stationären Pflegebereich und beim Hol- und Bringdienst, wo sie eine wesentliche Erleichterung im Umgang mit adipösen Patienten sowie bei längeren vorgebeugten Haltungen darstellen. Der Einsatz erfolgt freiwillig und wird bei der Dienstübergabe festgelegt. Die Schulung des Personals erfolgt durch spezialisierte Koordinatoren.
Technologie und Finanzierung
Die Exoskelette stammen vom deutschen Hersteller German Bionic Systems, der als Pionier in der Entwicklung intelligenter Exoskelette gilt. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren mehrere Auszeichnungen erhalten, hierzu zählt der „Best of Innovation“-Award der CES sowie der „Innovation Champion“-Award der European Investment Bank. Die Exoskelette sind mit einer KI-Technologie ausgestattet, die Hebebewegungen unterstützt und Fehlhaltungen vorbeugt. Diese Technologie schützt nicht nur die Gesundheit der Arbeitskräfte, sondern verbessert auch die Arbeitsprozesse insgesamt. German Bionic hebt hervor, dass die Entwicklung der Exoskelette zwei Jahre in Anspruch nahm und sich an typischen Pflegesituationen orientierte.
Der Listenpreis für ein Exoskelett beträgt etwa 15.000 Euro, wobei bei größeren Abnahmemengen Rabatte gewährt werden. Die Finanzierung der Exoskelette im Salzburger Krankenhaus erfolgte durch Fundraising und Spenden, was die Bedeutung privater Unterstützungen für diese innovativen Technologien unterstreicht. Im Gegensatz dazu haben die RoMed-Kliniken im Landkreis Rosenheim die erste Klinik in Bayern, die ebenfalls Exoskelette eingeführt hat. Diese Klinik verbindet ihre Investitionen mit der Notwendigkeit, neue Strategien gegen den gegenwärtigen Fachkräftemangel zu entwickeln. BR berichtet, dass die RoMed-Kliniken bereits zehn Exoskelette für ihre Pflegekräfte angeschafft haben, um Muskel-Skelett-Erkrankungen vorzubeugen.
Positive Auswirkungen in der Pflege
Die Pflegefachkräfte in Rosenheim berichten von positiven Erfahrungen mit den Exoskeletten. Der Pflegefachmann Nikolai Nolf nutzt das Exoskelett mittlerweile regelmäßig und hebt hervor, dass der Aufbau der Geräte es ihnen ermöglicht, Patienten mit einer Entlastung von bis zu 36 Kilogramm zu heben. Dies geschieht durch die Unterstützung von zwei Motoren, die bei Hebebewegungen assistieren. Die Exoskelette können auch operierenden Ärzten am OP-Tisch zugutekommen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass jeder Mitarbeiter einen eigenen Code erhält, sodass das Exoskelett persönliche Bewegungsabläufe lernt und sich individuell anpasst. Dies beschleunigt die Anlegezeit, die häufigste Nutzung benötigt etwa eine Minute, wobei die Rekordzeit bei nur 20 Sekunden liegt. Die Reaktionen der Patienten sind durchweg positiv; sie zeigen Neugier und Offenheit gegenüber der neuen Technologie.
Die positive Resonanz und die Vielseitigkeit der Anwendungen deuten darauf hin, dass Exoskelette eine wertvolle Unterstützung im Gesundheitswesen darstellen könnten, insbesondere in Zeiten des erhöhten Fachkräftemangels. Sowohl in Salzburg als auch in Bayern wird deutlich, dass Technologie eine zentrale Rolle bei der Modernisierung der Pflege spielt.
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Ort | Salzburg, Österreich |
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