EUs scharfe Sanktionen gegen Russland: Ölpreisdeckel auf 15% gesenkt!
EUs scharfe Sanktionen gegen Russland: Ölpreisdeckel auf 15% gesenkt!
Vienna, Österreich - Am 18. Juli 2025 hat die EU nach wochenlanger Blockade durch die Slowakei das 18. Sanktionspaket gegen Russland verabschiedet, das sich besonders gegen Moskaus Öleinnahmen richtet. Die neuen Maßnahmen sehen eine Senkung des Preisdeckels für russische Ölexporte vor, die nun auf 15 Prozent unter dem Weltmarktpreis festgelegt wird. Dies entspricht einem Preis von etwa 47,60 Dollar (ca. 40,90 Euro) pro Barrel. Der neue Preisdeckel tritt am 3. September 2025 in Kraft und wird alle sechs Monate automatisch angepasst, sofern der Weltmarktpreis um mehr als 5 Prozent schwankt, wie vienna.at berichtet.
Das Sanktionspaket wird zusätzliche Maßnahmen beinhalten, die internationalen Reedereien und Versicherungsunternehmen den Handel mit Russland stark erschweren, wenn der Ölpreis über dem neuen Deckel liegt. Auch Großbritannien schloss sich den EU-Sanktionen an und erklärte, das Herzstück der russischen Energieversorgung anzugreifen. Insgesamt wurden 105 weitere Schiffe der russischen Schattenflotte sanktioniert, sodass nun 444 Schiffe betroffen sind. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass die EU, die G7-Staaten und Australien bereits im Dezember 2022 eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Öl einführten und eine umfassende Sanktionsverordnung verabschiedeten, die im Juni 2023 inkraft trat. Die Stern.de hebt hervor, dass die Sanktionen darauf abzielen, die russischen Handelsgewinne zu begrenzen und die Kriegsführung einzuschränken.
Hintergründe der Sanktionen
Die Slowakei hatte zuvor das 18. Sanktionspaket blockiert, gab jedoch ihre Bedenken auf, nachdem sie preisliche Garantien vom Brüsseler Kommission erhalten hatte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, das Paket ziele darauf ab, das Herzstück der russischen Kriegsmaschinerie zu treffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj begrüßte die Einigung als essenziell. Im Kontrast dazu bezeichnete der Kreml die Sanktionen als illegal und kündigte an, die Auswirkungen auf das russische Wirtschaftssystem minimieren zu wollen. Das chinesische Außenministerium fordert hingegen, dass die EU die legitimen Interessen chinesischer Unternehmen respektiert.
Zusätzlich wird ein umfassendes Verbot der Einfuhr von raffinierten Ölprodukten aus Drittstaaten, die aus russischem Erdöl stammen, in das Sanktionspaket integriert. Experten warnen zudem vor dem Risiko, dass Russland versuchen könnte, Öl unter falscher Kennung in den europäischen Markt zu bringen, betonen jedoch die Wachsamkeit der Behörden, um solche Vorgänge aufzudecken, wie SRF berichtet.
Die neuen Sanktionen sind Teil einer längerfristigen Strategie, die darauf abzielt, bis 2028 den vollständigen Import von Erdöl und Erdgas aus Russland zu stoppen. Diese Maßnahmen sind auch eine Reaktion auf die globalen geopolitischen Spannungen und die Herausforderungen im maritimen und digitalen Raum. Es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig die Wirkung dieser Sanktionen auf den russischen Ölhandel sein wird und inwieweit Länder wie Indien und die Türkei, die Sanktionen nicht mittragen, weiterhin von den russischen Ölexporten profitieren können.
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Ort | Vienna, Österreich |
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