Schönheitswahn in Wien: Illegale Eingriffe auf dem Vormarsch!
Schönheitswahn in Wien: Illegale Eingriffe auf dem Vormarsch!
Wien, Österreich - In Österreich wird das Angebot an ästhetischen Eingriffen zunehmend umstritten, da der Markt für Schönheitsoperationen weiter wächst und gleichzeitig das Risiko illegaler Praktiken steigt. Jährlich werden bis zu 100.000 ästhetische Eingriffe in der Alpenrepublik durchgeführt, wobei bei vielen Verfahren die Qualität und Sicherheit auf der Strecke bleiben. Die Nachfrage nach beliebten Behandlungen wie Botox, Hyaluronsäure, Laserbehandlungen und Eigenbluttherapien nimmt ständig zu. Besonders beliebt sind operative Eingriffe wie Fettabsaugungen, Brustvergrößerungen, Lidstraffungen und Nasenkorrekturen, die nach Angaben von 5min.at zu den häufigsten Arten gehören.
Die Ausgaben für Schönheitsbehandlungen sind in den letzten Jahren explodiert. Im Jahr 2024 stiegen die Kosten um 172 % im Vergleich zu vor einem Jahrzehnt, wobei die durchschnittlichen Ausgaben bei 68 Euro pro Person und Jahr liegen. Dies verdeutlicht, wie stark die Gesellschaft von Schönheitsidealen geprägt ist. Trotz der hohen Nachfrage gibt es jedoch massive Bedenken hinsichtlich illegaler Behandlungen: Die Dunkelziffer liegt schätzungsweise hoch, und oftmals werden Eingriffe von unqualifizierten Personen angeboten. Johannes Matiasek von der Wiener Ärztekammer spricht von einer nicht unerheblichen Anzahl illegaler Eingriffe.
Illegale Praktiken und Risiken
Die Realität sieht düster aus: Zwei dokumentierte Fälle illegaler Kliniken in Wien zeigen, wie ernst das Problem ist. In einer Klinik in Wien-Simmering wurden Behandlungen ohne Genehmigung angeboten, was mindestens 500 Kunden betraf. Ebenso verletzte ein georgischer Amateurchirurg eine Patientin bei einem illegalen Eingriff und erhielt dafür eine 20-monatige teilbedingte Haftstrafe. Die Komplikationsrate bei fachlich ordnungsgemäß durchgeführten ästhetischen Behandlungen ist laut Matiasek sehr gering, doch es gibt auch jährlich 20 bis 30 Fälle von missglückten Eingriffen, die der Wiener Patientenanwaltschaft gemeldet werden.
Kunden sollten sich beim Auswahlprozess für eine Behandlung gut informieren und darauf achten, dass nur ausgebildete Fachärzte solche Eingriffe durchführen dürfen. Besondere Warnsignale stellen extrem günstige Preise, Lockangebote oder Express-Behandlungen dar, die häufig auf unqualifizierte Anbieter hinweisen. Auch Behandlungen im Ausland bergen zusätzliche Risiken, wie andere Rechtslagen, sprachliche Barrieren und unzureichende Nachsorge.
Globale Trends in der Schönheitschirurgie
Die Diskussion über Schönheitsoperationen in Österreich ist Teil eines globalen Trends. Laut Statista sind Fettabsaugungen der häufigste Eingriff weltweit, gefolgt von Brustvergrößerungen und anderen kosmetischen Operationen. Südamerika und die USA führen die Statistik der Schönheitsoperationen an. Brasilien und die USA allein machen ein Viertel aller weltweit durchgeführten Eingriffe aus. In Deutschland beispielsweise, wo etwa 463.000 ästhetische Eingriffe jährlich durchgeführt werden, dominieren ebenfalls Fettabsaugungen. Rund 85 % der Patienten sind Frauen, und beliebte Eingriffe sind Botox-Behandlungen und Faltenunterspritzungen.
Die zunehmende Kommerzialisierung von ästhetischen Eingriffen legt den Fokus auf die Notwendigkeit eines kritischen Umgangs mit den Angeboten im Gesundheitssektor. Die Aufklärung über die Risiken und den Schutz der Verbraucher wird immer wichtiger, um nicht in die Fänge unseriöser Anbieter zu geraten.
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Ort | Wien, Österreich |
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