Bauchaos in Wiener Neustadt: Stadt will Leiner-Areal neu gestalten!

Wiener Neustadt, Österreich - In Wiener Neustadt ist das ambitionierte Projekt „Maximilium am Stadtpark“ gescheitert. Geplant waren insgesamt 500 Wohnungen sowie ein Bildungscampus, der eine Musikvolksschule, eine Mittelschule, einen Kindergarten und Konzertsäle umfassen sollte. Der nördliche Teil des Areals war zudem für Kinder und Jugendliche vorgesehen, während der südliche Teil modernen Wohnraum bieten sollte. Diese Pläne sind jedoch ins Stocken geraten, nachdem die SÜBA AG, der verantwortliche Bauträger, Insolvenz anmeldete, wie oe24.at berichtet.
Der Gemeinderat hat mittlerweile eine zweijährige Bausperre verhängt, um zu verhindern, dass das Areal schnell verkauft wird. Das ehemalige Leiner-Areal gehört noch einer Tochtergesellschaft der SÜBA. Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) hat bereits Kontakt mit dem Masseverwalter und den Banken aufgenommen, um den Kauf des Grundstücks zu planen. „Wir wollen kein Abklatsch des alten Projekts, ein einzelner Wohnturm ist keine Option. Es soll etwas völlig Neues entstehen“, betont er.
Finanzielle Situation und Handlungsspielräume
Der geschätzte Grundstückswert liegt bei etwa 17 Millionen Euro. Die Stadt ist finanziell gut aufgestellt und könnte in der Lage sein, den Kauf zu stemmen. „Die Zeit wird zeigen, welche Optionen wir haben“, sagt Bürgermeister Schneeberger. Einen schnellen Verkauf des Areals zu verhindern, ist laut ihm entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Gebiets.
Im größeren Kontext zeigt der Fall Wiener Neustadt die Probleme auf, die aktuell in der Bauwirtschaft existieren. In Deutschland sind immer mehr Bauträger, auch in anderen Regionen, insolvent, was zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten für Wohnungskäufer führt. Laut einem Bericht von Tagesschau.de hatten Käufer oft bereits beträchtliche Summen angezahlt, ohne angemessen abgesichert zu sein. Im Jahr 2023 allein meldeten 578 Bauträger Insolvenz an, ein Rekord.
Die Baubranche hat nicht nur mit Insolvenzfällen zu kämpfen. Auch die Baukosten sind in den letzten zwei Jahren um etwa ein Drittel gestiegen, während die Zinsen stark angezogen haben. Käufer, die in Deutschland Wohnungen kaufen möchten, müssen 100 Prozent des Kaufpreises im Voraus zahlen, was sie in eine prekäre Lage bringt, sollten die Bauträger insolvent werden. In Ländern wie Österreich gibt es hingegen gesetzliche Regelungen, die Käufer im Insolvenzfall besser schützen, was möglicherweise auch der Grund für das Vorgehen in Wiener Neustadt ist.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ort | Wiener Neustadt, Österreich |
Schaden in € | 17.000.000 |
Quellen |