ORF sagt Blasmusik-Show ab: ESC 2026 opfert Volkskultur!

ORF sagt die Blasmusik-Show ab, um Ressourcen für den ESC 2026 zu bündeln. Kritiker fordern mehr Unterstützung für die Volkskultur.
ORF sagt die Blasmusik-Show ab, um Ressourcen für den ESC 2026 zu bündeln. Kritiker fordern mehr Unterstützung für die Volkskultur.

Österreich - Der Österreichische Rundfunk (ORF) hat die für Herbst 2025 geplante TV-Show „Die große Chance der Blasmusik“ abgesagt. Dies geschah in Anbetracht der bevorstehenden Austragung des Eurovision Song Contests (ESC) 2026 in Österreich. Der FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker kritisierte diese Entscheidung scharf und sieht keinen logischen Zusammenhang zwischen dem ESC und der Blasmusik-Show. Er bezeichnete die Absage als typisches Beispiel dafür, wie der ORF Volkskultur zugunsten des ESC opfere. In Österreich sind über 2.100 Blasmusikkapellen mit etwa 143.000 Musikern, viele davon Jugendliche, aktiv, und Hafenecker fordert, dass beide Events parallel stattfinden sollten, besonders angesichts des Budgets des ORF. Des Weiteren äußerte er Unmut über die Berichterstattung des ORF über die „Pride Parade“ und verglich sie mit der fehlenden Berichterstattung über Corona-Demonstrationen.

Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz bestätigte die Absage und bat die Bewerber um Geduld. Der Fokus des ORF liegt nun auf dem ESC, dessen Publikumsprogramm ab Februar 2026 beginnen wird. Das Motto für das Event im Mai 2026 lautet „Fun- und Family-Time“, womit ein unterhaltsames Konzept anvisiert wird, das die Gesangskünste von Prominenten und Fans präsentieren soll. Geplant sind diverse Dokus, Talks und Reportagen, die ein umfassendes Begleitprogramm zum ESC bilden sollen.

Ressourcenumverteilung und Programmplanung

Anstelle der „Großen Chance der Blasmusik“ wird der ORF kostengünstigere Formate wie den „Kabarettgipfel“ im Herbst ausstrahlen. Der Bewerbungsprozess für den ESC 2026 wurde offiziell gestartet, und die Stadt, die das Event ausrichtet, wird spätestens am 8. August 2025 bekanntgegeben. Interessierte Austragungsorte müssen bestimmte Anforderungen erfüllen, darunter eine Exklusivität von mindestens sieben Wochen vor und einer Woche nach dem Finale, das voraussichtlich am 16. oder 23. Mai 2026 stattfinden wird.

Die Mindestkapazität für die Halle beträgt etwa 10.000 Personen, und weitere spezifische Anforderungen, wie etwa die Bereitstellung eines „Green Rooms“ für rund 300 Personen, ähneln den Kriterien von 2015. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann betont, dass die Rahmenbedingungen vergleichbar mit den früheren Veranstaltungen seien. Das Motto für die Veranstaltung lautet „Sparsam, aber spektakulär!“, was auf eine ökonomisch effiziente, aber dennoch beeindruckende Inszenierung abzielt.

Der Bewerbungsprozess für den ESC 2025 bleibt nicht unbehelligt: Bewerber können ihre Unterlagen bis zum 4. Juli 2025 einreichen. Die Aufregung um den Eurovision Song Contest hat bereits zahlreiche Diskussionen ausgelöst, nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Entscheidung des ORF, die die Blasmusik-Community in Österreich betrifft. Die Forderung nach einer ausgewogenen Berichterstattung und gleichwertiger Förderung beider Musikrichtungen bleibt daher auch weiterhin ein heiß diskutiertes Thema.

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Vorfall Gesetzgebung
Ort Österreich
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