Alarmierende Studie: Verbotene Pestizide in österreichischem Paprikapulver entdeckt!

Greenpeace untersucht Paprikapulver in Österreich und entdeckt verbotene Pestizide. Stärkere EU-Schutzstandards gefordert.
Greenpeace untersucht Paprikapulver in Österreich und entdeckt verbotene Pestizide. Stärkere EU-Schutzstandards gefordert.

Österreich - Am 19. Mai 2025 veröffentlicht Greenpeace alarmierende Ergebnisse aus einer Untersuchung von Paprikapulver in österreichischen Supermärkten. Bei einem Marktcheck wurden 13 Proben auf Pestizide getestet, mit erschreckenden Resultaten. Insgesamt entdeckte die Umweltschutzorganisation 37 verschiedene Spritzmittel in den Proben, wobei alle konventionellen Produkte Pestizid-Cocktails mit 10 bis 19 verschiedenen Ackergiften enthielten. Besonders besorgniserregend ist, dass in zwei Proben die Grenzwerte überschritten wurden.

Besonders alarmierend ist der Nachweis von 12 Pestiziden, die in der EU verboten sind. Unter den getesteten Marken fanden sich Beispiele wie „Las Hermanas scharf“, das 13 Mal stärker mit dem krebserregenden Pestizid „Anthrachinon“ belastet war als erlaubt, sowie „Kotányi Paprika scharf“, das fast doppelt so viel Chlorfenapyr enthielt als zulässig. Im Gegensatz dazu schnitten Bio-Produkte deutlich besser ab und waren nur gering belastet, was die Forderung von Greenpeace nach einer Verstärkung der biologischen Landwirtschaft und einem größeren Bio-Angebot in Österreich unterstreicht.

Überblick über die Belastungen

Fast alle Proben wiesen Chlorat auf, ein Stoff, der zwar in der EU als Pestizid verboten ist, jedoch als Desinfektionsmittel verwendet werden darf. Greenpeace appelliert an Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Gesundheitsministerin Korinna Schumann, strengere Schutzstandards in der EU durchzusetzen. Die Hauptanbauländer für Paprika sind Spanien, Ungarn, Peru und China, wobei die Mehrheit der getesteten Produkte aus Spanien stammt.

EU-Politik im Kontext der Pestiziddebatte

Im größeren Kontext dieser Problematik scheiterte die EU-Kommission kürzlich mit einem Vorstoß zur drastischen Reduzierung von Pestiziden bis 2030. Ein Gesetzesentwurf, der eine Reduzierung um 50 % im Vergleich zu den Jahren 2013-2017 vorsah, wurde vom Europäischen Parlament abgelehnt. Dieses Gesetz hätte auch eine 65 %ige Reduzierung von als „gefährlich“ eingestuften Mitteln vorgesehen.

Der Bauernverband Copa-Cogeca begrüßte die Entscheidung gegen das Gesetz und bezeichnete es als „unrealistisch“ und „schlecht angepasst“. Konservative Abgeordnete äußerten Bedenken, dass hohe Einschränkungen für Landwirte damit verbunden wären. Umweltorganisationen wie der BUND kritisierten die Ablehnung jedoch scharf und warnten vor einem Verlust für Mensch, Natur und Ernährungssicherheit, da das Gesetz auch ein vollständiges Verbot von Pflanzenschutzmitteln in empfindlichen Gebieten vorgesehen hätte. Die Entscheidung könnte negative Auswirkungen auf die Bemühungen um umweltfreundlichere Landwirtschaft haben, insbesondere im Hinblick auf die kürzlich verlängerte Glyphosat-Zulassung.

Angesichts der Ergebnisse der Greenpeace-Untersuchung und der aktuellen politischen Entwicklungen wird deutlich, dass der Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Verbraucher weiterhin eine dringende Herausforderung darstellt. Die Forderung nach strengeren Kontrollen und einer verstärkten Förderung von Bio-Lebensmitteln wird immer lauter.

Für weiterführende Informationen siehe den Beitrag von OTS und die Analyse von Tagesschau.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache Pestizide
Ort Österreich
Quellen