Alarmierende Plastikflut: Müll unter Hawaiis Stränden gefährdet Meere!

Hawaii, USA - Unter den Stränden Hawaiis wurde eine alarmierende Menge Plastikmüll entdeckt, die nicht nur die Schönheit der Natur bedroht, sondern auch ernsthafte ökologische Schäden verursacht. Eine Untersuchung ergab, dass erstaunliche 91 Prozent des Plastikmülls unter der Strandoberfläche lag, insbesondere in einer Tiefe zwischen 60 und 90 Zentimetern. Diese Befunde ähneln denen von Forschern an Stränden in den Azoren, Brasilien und Russland, die ebenfalls mit der Problematik konfrontiert sind. Der Plastikmüll, den die Wellen und der Wind an die Strände bringen, stammt häufig aus weit entfernten Regionen und ist Teil eines viel größeren Problems, welches den Nordpazifik einschließlich eines 1,6 Millionen Quadratkilometer großen „Plastikmüll-Kontinents“ betrifft.
Untersuchungen zeigen auch, dass 92 Prozent des gefundene Plastikmülls instabil ist, was auf die Auswirkungen von Sandverschiebungen und Umwelteinflussen hinweist. Instabiler Plastikmüll zerfällt leicht zu Mikroplastik, das nicht nur die Meeresumwelt schädigt, sondern auch gesundheitliche Risiken für die menschliche Population birgt. Die Dringlichkeit zur Reduzierung von Plastikmüll und zur Müllsammelaktionen an Stränden ist höher denn je, insbesondere im Kontext der bevorstehenden UN-Ozeankonferenz, die in Nizza stattfindet und bei der Regierungsvertreter aus 130 Ländern sowie Aktivisten und Unternehmenschefs erwartet werden.Kleine Zeitung
Globale Bemühungen im Kampf gegen Plastikmüll
Parallel zu den schockierenden Funden in Hawaii gibt es weltweit Bestrebungen, das wachsende Problem der Plastikverschmutzung anzugehen. In diesem Zusammenhang treffen sich UN-Mitgliedstaaten vom 25. November bis 1. Dezember 2024 in Busan, Südkorea, zur finalen Verhandlungsrunde über ein umfassendes globales Plastikabkommen. Dieses Abkommen soll die Ende der Plastikverschmutzung verlangen und wird von diversen Organisationen wie OceanCare unterstützt, welche einen starken Vertrag zur Begrenzung der Plastikproduktion und zum Schutz der Ozeane fordern.
Forscher haben die schädlichen Auswirkungen von Plastik auf Meereslebewesen wie Wale und Delfine nachgewiesen, die Plastikmüll oft mit Beute verwechseln. Zudem wurde Mikroplastik sogar in der Atemluft von Delfinen nachgewiesen, was die bedenklichen Folgen der Plastikverschmutzung unterstreicht. OceanCare betont die Dringlichkeit eines umfassenden Abkommens, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoff regelt und kritisiert zugleich den Einfluss der Petrochemie- und Kunststoffindustrie auf den Vertragstext, da einige wirksame Vorschläge zur Eindämmung der Verschmutzung gestrichen wurden. Während der Verhandlungen in Busan wird OceanCare vor Ort sein, um für ein effektives Abkommen einzutreten.OceanCare
Plastikmüll weltweit: Eine wachsende Bedrohung
Plastikmüll ist jedoch ein zentrales Problem im Umgang mit Abfällen weltweit. Im Jahr 2022 wurden global etwa 400 Millionen Tonnen Kunststoff produziert, mit einem steigenden Trend. In Deutschland allein wurden rund 14 Millionen Tonnen Kunststoff hergestellt, wobei etwa 13 Millionen Tonnen exportiert und 9 Millionen Tonnen importiert wurden. Ungefähr 29 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle entstanden in Europa, wobei durchschnittlich in den EU-Ländern jährlich rund 36 kg Verpackungsabfall aus Plastik pro Einwohner anfallen. Deutschland liegt mit etwa 39 kg Pro-Kopf über dem EU-Durchschnitt.
Ein Großteil des Plastikmülls stammt aus dem Einzelhandel, insbesondere durch Verpackungsmüll. Zu den häufigsten Kunststoffabfällen an EU-Stränden gehören Kunststoffdeckel von Einweggetränkebehältern. Um dem Müllproblem entgegenzuwirken, haben die EU und verschiedene Länder Zero-Waste-Konzepte, verpackungsfreies Einkaufen und Recycling-Strategien in den Fokus gerückt. Die EU hat zudem eine Einwegkunststoffrichtlinie erlassen, die unter anderem Tethered Caps vorschreibt, um die Plastikverschmutzung einzudämmen.Statista
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Ort | Hawaii, USA |
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