Rabbiner in Paris: Brutaler Angriff mit Stuhl schockiert die Gemeinde!

Ein Rabbiner wurde am 6. Juni 2025 in einem Pariser Vorort mit einem Stuhl angegriffen. Der mutmaßliche Täter hat religiöse Motive.
Ein Rabbiner wurde am 6. Juni 2025 in einem Pariser Vorort mit einem Stuhl angegriffen. Der mutmaßliche Täter hat religiöse Motive. (Symbolbild/DNAT)

Neuilly-sur-Seine, Frankreich - Ein Rabbiner wurde am 6. Juni 2025 in einem Vorort von Paris auf der Terrasse eines Cafés angegriffen. Er erlitt dabei Verletzungen am Kopf durch einen Stuhl, den ein 28-jähriger Mann aus dem Gazastreifen auf ihn schleuderte. Der mutmaßliche Täter trug einen Koran bei sich und wurde nach seiner Festnahme zunächst in Polizeigewahrsam genommen. Nach einer psychiatrischen Untersuchung kam er in eine Klinik. Der Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine, Jean-Christophe Fromantin, bestätigte, dass der Rabbiner nach dem Angriff ins Krankenhaus gebracht wurde, wo seine Verletzungen behandelt wurden.

Der Tatverdächtige ist ein Palästinenser mit Aufenthaltspapieren aus Deutschland, der offenbar über eine Duldung verfügt und unbewaffnet war. Die Ermittlungen richten sich wegen einer schweren Gewalttat aus religiösen Gründen gegen ihn. Dies ist bereits der zweite Übergriff auf den Rabbiner innerhalb einer Woche. In einem vorherigen Vorfall war er in der nordfranzösischen Stadt Deauville von drei alkoholisierten Männern angegriffen und schwer verletzt worden. Der Rabbiner äußerte, dass er es schmerze, wegen seiner jüdischen Identität angegriffen worden zu sein. Er betonte, dass Religion niemals einen Grund für Gewalt darstellen dürfe.

Politische Reaktionen und gesellschaftlicher Kontext

Der Vorfall hat scharfe Reaktionen hervorgerufen. Der französische Premierminister François Bayrou verurteilte den Angriff und sagte, das „äußere Erscheinungsbild“ des Rabbiners sei als Auslöser für „Aggression“ und „Hass“ wahrgenommen worden. Der jüdische Dachverband Crif bezeichnete den Vorfall als „antisemitischen Angriff“. Laut dem französischen Innenministerium wurden im vergangenen Jahr 1.570 antisemitische Taten verzeichnet, was die besorgniserregende Lage verdeutlicht.

Antisemitismus ist ein globales Problem, das sich in vielen Formen äußert. Eine Studie des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass antisemitische Vorfälle in Deutschland 2022 stark zunahmen, bedingt durch den Konflikt zwischen Hamas und Israel. Damals waren über 2.600 antisemitische Delikte dokumentiert worden. Die gesellschaftlichen Einstellungen zu Antisemitismus sind, trotz des Holocausts, in Teilen der deutschen Gesellschaft auch 70 Jahre später noch präsent. Es gibt eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Formen von Antisemitismus, darunter struktureller, sekundärer und israelbezogener Antisemitismus, was die Komplexität des Problems verdeutlicht.

Die Anzahl der Jüdinnen und Juden in Deutschland sinkt, während gleichzeitig antisemitische Vorurteile und Angriffe zunehmen. Antisemitismus, so die IHRA-Definition, beschreibt die Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich in Hass äußern kann. Vorfälle geschehen nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern finden auch in sozialen Netzwerken und Bildungseinrichtungen statt. Der Vorfall in Paris steht beispielhaft für die anhaltende Gefahr, der jüdische Menschen in Europa ausgesetzt sind.

Der Angriff auf den Rabbiner in Paris ist ein alarmierendes Zeichen, das die dringende Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens gegen Antisemitismus in Europa unterstreicht.

Details
Ort Neuilly-sur-Seine, Frankreich
Quellen