ÖFB unter neuer Führung: Pröll kündigt große Reformen an!

Josef Pröll übernimmt den ÖFB-Vorsitz und leitet Strukturreform für den österreichischen Fußball, um Ruhe und Transparenz zu fördern.
Josef Pröll übernimmt den ÖFB-Vorsitz und leitet Strukturreform für den österreichischen Fußball, um Ruhe und Transparenz zu fördern. (Symbolbild/DNAT)

Aspern, Österreich - Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hat am Freitag seine erste konstituierende Sitzung als Aufsichtsrat abgehalten. Josef Pröll wurde zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt und drückte seinen Wunsch nach mehr Ruhe im Verband aus, nachdem die letzten Jahre von öffentlichen Querelen geprägt waren. Er kündigte an, künftig transparent über die Entscheidungen des Verbandes zu informieren und selbst über die Beschlüsse zu berichten. In den ersten drei Wochen seiner Amtszeit führte Pröll zahlreiche Gespräche und bezeichnete sich als „Mülltrichter“ des ÖFB, um die verschiedenen Anliegen zu bündeln.

Pröll äußerte weiterhin, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold verbesserungswürdig sei, er jedoch in beide das notwendige Vertrauen setze. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende plant keine personellen Veränderungen und sieht auch keine Notwendigkeit für die sofortige Suche eines neuen CEOs.

Strukturreform des ÖFB

Im Rahmen der Sitzung wurde auch die in Angriff genommene Strukturreform des ÖFB besprochen. Diese zielt darauf ab, die Kompetenzen in Richtung Hauptamt zu verlagern. Künftig wird das ÖFB-Präsidium als Aufsichtsrat fungieren, was in einer virtuellen Versammlung mit großer Mehrheit beschlossen wurde. Der ÖFB-Präsident wird gleichzeitig auch den Vorsitz im Aufsichtsrats innehaben. Operative Entscheidungen sollen fortan vom Vorstand des ÖFB und einer Geschäftsführerkonferenz getroffen werden, zu der auch die Verteilung der Sportfördermittel gehört.

Der Interimspräsident Wolfgang Bartosch äußerte sich positiv über die Fortschritte, die bei der Sitzung erzielt wurden. Der nächste Schritt besteht darin, die Entscheidungsgrundlage vertiefend auszuformulieren, wobei diese Reform anschließend von der Hauptversammlung genehmigt werden muss.

Wirtschaftliche Perspektiven

Pröll und der Aufsichtsrat behandelten auch erste strategische Punkte für die Zukunft des österreichischen Fußballs. Dazu gehört die Auftragsvergabe einer Studie zum Wirtschaftsfaktor Fußball, um die wirtschaftlichen und integrativen Leistungen zu bewerten. Ein langfristiger Plan für die nächsten 20 Jahre im Fußball soll unter externer Beratung erarbeitet werden. Zudem wurde die Wirtschaftlichkeit des neuen ÖFB-Campus in Aspern thematisiert; die Prognosen deuten darauf hin, dass der Campus seinen Verlust von jährlich einer Million Euro bis 2029 möglicherweise nicht ausgleichen wird.

Die offizielle Übergabe des ÖFB-Campus ist für den 22. Juli geplant. Trotz der gegenwärtigen finanziellen Rahmenbedingungen wird betont, dass der angestrebte Bau eines neuen Nationalstadions nicht aus den Augen verloren werden darf, obwohl die Umsetzung aufgrund aktueller Sparpakete momentan nicht realisierbar ist.

Pröll nutzte die Sitzung auch, um das A-Nationalteam, das unterTrainer Ralf Rangnick trainiert, zu besuchen und über den bevorstehenden WM-Quali-Auftakt gegen Rumänien am Samstag zu sprechen.

Insgesamt zeigt die Entwicklung beim ÖFB die Bestrebungen, den Verband moderner und professioneller aufzustellen. Die Präsidentenwechsel und Reformen sind Teil dieser umfassenden Strategie.

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Ort Aspern, Österreich
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