Alarmierende Arbeitsmarktkrise: 380.000 Österreicher ohne Job!

Aktuelle Arbeitsmarktkrise in Österreich: 380.000 Menschen ohne Job, besonders betroffen sind junge Erwachsene und Frauen.
Aktuelle Arbeitsmarktkrise in Österreich: 380.000 Menschen ohne Job, besonders betroffen sind junge Erwachsene und Frauen. (Symbolbild/DNAT)

Österreich - Die Arbeitsmarktkrise in Österreich hat sich Ende Mai 2023 weiter verschärft. Laut Kosmo waren zu diesem Zeitpunkt 375.347 Menschen ohne Job. Von diesen waren 296.140 arbeitslos gemeldet, während sich 79.207 Personen in Schulungsmaßnahmen befanden. Im Jahresvergleich zeigt sich ein Anstieg der Arbeitslosigkeit um 6,9 %, was zu einer Arbeitslosenquote von ebenfalls 6,9 % führt.

Besonders betroffen sind junge Menschen, deren Arbeitslosigkeit um 10,9 % gestiegen ist. Auch Frauen sehen sich mit einem Anstieg von 10,5 % konfrontiert, während Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft von einem Zuwachs von 9,8 % betroffen sind. Die Wirtschaft ist seit drei Jahren in einer Rezession, was die Arbeitsmarktsituation zusätzlich belastet.

Regionale Unterschiede und Branchen

Die regionalen Unterschiede in der Arbeitslosigkeit sind markant. Oberösterreich führt mit einem Anstieg von 13,8 %, gefolgt von Salzburg mit 12,3 % und Vorarlberg mit 9,9 %. Tirol und Steiermark verzeichnen ebenfalls hohe Zuwächse von 9,8 % und 7,2 % respektive. In insgesamt neun Bundesländern ist die Arbeitslosenquote angestiegen, mit Wien und Burgenland, die am wenigsten betroffen sind.

Bundesland Anstieg der Arbeitslosigkeit (%)
Oberösterreich +13,8
Salzburg +12,3
Vorarlberg +9,9
Tirol +9,8
Steiermark +7,2
Kärnten +5,5
Niederösterreich +4,9
Wien +4,8
Burgenland +4,7

In Bezug auf die betroffenen Branchen verzeichnet der produzierende Sektor einen Zuwachs von 13,8 %, gefolgt von Gesundheits- und Sozialwesen mit 12 % sowie dem Einzelhandel mit 9,3 %. Im Gegensatz dazu bleibt die Zunahme der Arbeitslosigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen mit 2 % am geringsten.

Besondere Gruppen und Langzeitarbeitslosigkeit

Eine besonders besorgniserregende Entwicklung ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei ausländischen Staatsbürgern, die um 7,7 % auf 164.513 Personen gestiegen ist. Zudem sind über 100.000 Menschen über 50 Jahre auf Jobsuche. Auch sie sehen sich einem Anstieg von 7,2 % gegenüber. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wird das Projekt „Aktion 55Plus“ zur Wiedereingliederung älterer Langzeitarbeitsloser ab 2026 ins Leben gerufen.

Laut 5min stieg die Arbeitslosigkeit in Österreich im Jahr 2024 um 10 %, mit einem Gesamtwert von 297.851 arbeitslos vorgemerkten Personen. Der höchst betroffene Bereich war die Warenerzeugung, deren Arbeitslosigkeit um 17,8 % anstieg, gefolgt vom Handel mit 11,8 %.

Das AMS (Arbeitsmarktservice) konnte im Jahr 2024 insgesamt 373.376 Personen unterstützen, was einem Anstieg von 9,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der Teilnehmer an AMS-Qualifizierungsmaßnahmen stieg um 7,1 % auf 75.524. Es ist jedoch auch zu vermerken, dass 12 % der Arbeitslosen als langzeitarbeitslos gelten.

Die Arbeitsmarktforschung hat außerdem festgestellt, dass besonders Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen stark betroffen sind. Diese Faktoren tragen zur Komplexität der aktuellen Arbeitsmarktsituation bei und erfordern ein Umdenken in der Unterstützung und Integration von verschiedenen Gruppen in den Arbeitsmarkt.

Insgesamt bleibt die Situation angespannt, und AMS-Vorstand Johannes Kopf bringt es auf den Punkt: „Arbeitslosigkeit sinkt ohne stärkeres Wirtschaftswachstum nicht“. Die anhaltenden Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt erfordern sofortige Maßnahmen und Anstrengungen von Seiten der Politik und Wirtschaft, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Details
Ort Österreich
Quellen