80 Jahre nach der Wiedergründung: SPÖ Tirol feiert ihren Neuanfang!

Erfahren Sie, wie Franz Hüttenberger 1945 die SPÖ in Tirol nach dem Nationalsozialismus neu gründete und welche Bedeutung dies hat.
Erfahren Sie, wie Franz Hüttenberger 1945 die SPÖ in Tirol nach dem Nationalsozialismus neu gründete und welche Bedeutung dies hat.

Innsbruck, Österreich - Am 4. Mai 2025 jährt sich die Wiedergründung der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) in Tirol zum 80. Mal. Diese markante Wiederbelebung fand nach der Befreiung vom Nationalsozialismus statt, bereits wenige Tage vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht. Die SPÖ war seit 1934 in Österreich verboten, was die Wiedergründung umso bedeutender machte. Die zentrale Figur bei diesem Neustart war Franz Hüttenberger, der erste Vorsitzende der SPÖ Tirol, der von 1945 bis 1960 an der Spitze stand und maßgeblich zum politischen Neuanfang beitrug. Dieser politische Wendepunkt wird nicht nur als Rückkehr zur Demokratie gewertet, sondern auch als Signal für Freiheit und Gerechtigkeit, wie die Klubobfrau der SPÖ im Tiroler Landtag, Elisabeth Fleischanderl, betont.Dolomitenstadt berichtet.

Franz Hüttenberger: Pionier des Tiroler Sozialsystems

Franz Hüttenberger wurde am 23. November 1884 in Freinberg, Oberösterreich geboren. Ursprünglich erlernte er den Beruf des Bäckers und war seit den späten 1910er Jahren in der Sozialdemokratischen Partei aktiv. Seine politische Karriere begann 1925 mit seiner Wahl in den Tiroler Landtag. Er wurde von den Nationalsozialisten während der Dollfuß-Diktatur verfolgt und verbüßte mehrfach Gefängnisstrafen. Im August 1944 wurde Hüttenberger von der Geheimen Staatspolizei verhaftet und im Lager Reichenau inhaftiert, bevor er im November 1944 entlassen wurde. Nach dem Krieg kehrte er zur Politik zurück und war 1945 nicht nur erneut in den Tiroler Landtag gewählt, sondern auch zum Gesundheits- und Soziallandesrat ernannt worden.Wikipedia ergänzt.

Hüttenberger gilt als zentrale Figur für den Wiederaufbau des Tiroler Sozialsystems und fungierte auch als erster Leiter der Tiroler Gebietskrankenkasse sowie als Sozialreferent der Landesregierung. Unter seiner Führung bekam die SPÖ in Tirol wieder einen festen Platz in der politischen Landschaft, was zur Erneuerung des sozialen Aufbaus in der Nachkriegszeit führte. Elisabeth Fleischanderl hebt hervor, dass die Verantwortung darin liegt, das politische Erbe der SPÖ Tirol und ihrer Gründergeneration in die Gegenwart zu tragen, vor allem gegen Faschismus und Menschenfeindlichkeit zu stellen.

Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Die Wiedergründung der SPÖ erfolgte in einem gesellschaftlichen und politischen Gerüst, das stark von den Erfahrungen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus geprägt war. Viele Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei hatten sich dem Regime aktiv widersetzt und waren oftmals dafür verfolgt worden. Die SPD war eine vitale Stütze der Weimarer Republik und erkannte die Bedrohung durch die Nationalsozialisten, konnte jedoch deren Machtergreifung nicht verhindern. Nach der Machtübernahme Hitlers wurden SPD und ihre Mitglieder vehement verfolgt.Geschichte Wissen liefert dazu Hintergrundinformationen.

Daher war der Wiederaufbau der SPÖ nicht nur ein politischer Akt, sondern ein klarer Ausdruck des Widerspruchs und der Hoffnung auf erneute demokratische Prozesse in Österreich. In dieser Zeit agierten viele Sozialdemokraten aus dem Exil oder illegal und waren unermüdlich daran interessiert, die Prinzipien von Freiheit und Gerechtigkeit zu verteidigen.

Mit der bevorstehenden Feier am 4. Mai wird nicht nur der Blick auf die Geschichte der SPÖ gerichtet, sondern auch auf die gegenwärtige Verantwortung, diese Werte aktiv zu leben und zu verteidigen.

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Ort Innsbruck, Österreich
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