Photovoltaik-Boom in Gefahr: Gemeinden blockieren Sonnenstrom-Ausbau!

Photovoltaik-Projekte in Österreich stagnieren: PV Austria fordert bundesweite Regelungen zur Beschleunigung des Ausbaus.
Photovoltaik-Projekte in Österreich stagnieren: PV Austria fordert bundesweite Regelungen zur Beschleunigung des Ausbaus. (Symbolbild/DNAT)

Vienna, Österreich - Die Diskussion um den Photovoltaik-Ausbau in Österreich wird immer intensiver. Besonders die Bilanz der Photovoltaik-Projekte in Niederösterreich und der Steiermark gibt Anlass zur Kritik. Nach zwei Jahren ist die Nutzung der ausgewiesenen Zonen zur Sonnenstromproduktion kaum vorangekommen. Hauptgründe sind der Mangel an Einspeisemöglichkeiten und die fehlende Widmung durch die Gemeinden. Der Branchenverband Photovoltaic Austria (PV Austria) fordert ein bundesweites Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG), um diesem Stillstand entgegenzuwirken.

Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria, äußert sich kritisch zur Unfähigkeit der Bundesländer, die heimische Stromproduktion aktiv voranzutreiben. Er fordert eine einheitliche bundesweite Energieraumplanung anstelle der derzeit neun unterschiedlichen Landeslösungen. Paierl ruft den Bund dazu auf, die Verantwortung zu übernehmen und die Energiewende aktiv zu gestalten.

Erneuerbare Energien in Deutschland

Die Situation in Deutschland zeigt, dass der Zubau erneuerbarer Energien zwar Fortschritte macht, jedoch nicht ohne Herausforderungen bleibt. Die Bundesnetzagentur berichtet, dass die installierte Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen im Jahr 2024 um fast 20 Gigawatt auf knapp 190 Gigawatt anstieg. Diese Steigerung von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem den Zuwächsen im Bereich Solar und Wind zu verdanken. Erneuerbare Energien trugen dabei beeindruckende 254,9 Terawattstunden oder nahezu 60 Prozent zur Gesamterzeugung in Deutschland bei.

Besonders hervorzuheben ist der Zubau der Solarleistung, der mit 16,2 Gigawatt im Jahr 2024 höher ausfiel als im Vorjahr. Zwei Drittel dieser neuen Solarinstallationen wurden auf Hausdächern oder an Gebäuden realisiert. Der höchster Zubau fand in Bayern statt, wo 4,0 Gigawatt installiert wurden. Zehn große Biomethan-BHKWs in Hannover wurden ebenfalls in Betrieb genommen, während Deutschlands größte Solaranlage mit 162 Megawatt Frühjahr 2024 in Sachsen ihren Betrieb aufgenommen hat.

Nachhaltige Energiezukunft und ökologische Balance

Die Fortschritte und Herausforderungen im Bereich erneuerbarer Energien sind nicht nur zahlentechnisch bedeutsam, sondern auch entscheidend für die Erreichung der Klimaschutzziele. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz konnten im Jahr 2024 durch erneuerbare Energien etwa 256 Millionen Tonnen Treibhausgase vermieden werden. Dennoch gab es Rückgänge in der Biomassenutzung für Heizzwecke, während der Einsatz von Wärmepumpen um 15 Prozent stieg. Der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte liegt nun bei 18,1 Prozent.

Diese Entwicklungen zeigen, dass die Energiewende in Deutschland und Österreich weiterhin vor großen Hürden steht. Auch wenn die Zahlen zum Zubau erneuerbarer Energien positiv sind, bleibt der Handlungsbedarf sowohl auf bundespolitischer als auch regionaler Ebene bestehen, um Umsetzungen zu beschleunigen und die Potenziale vollständig auszuschöpfen.

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Ort Vienna, Österreich
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