Biogas aus Gülle: Lichtenwörth produziert grünes Zukunftsgas!

Lichtenwörth, Österreich - In Lichtenwörth ist ein bedeutendes Projekt zur nachhaltigen Energieproduktion in Betrieb genommen worden. Eine neu errichtete Biogasaufbereitungsanlage nutzt die in der Region erzeugte Biogasanlage, die aus Gülle und nachwachsenden Rohstoffen gefüttert wird, um hochwertiges Biomethan herzustellen. Biomethan hat dabei die gleichen Eigenschaften wie Erdgas und wird ins öffentliche Gasnetz eingespeist. Diese innovative Lösung wird von der Öko-Energiegemeinschaft Lichtenwörth betrieben und erhält Unterstützung von 24 Landwirten. Mit dieser Anlage sollen jährlich rund 13 GWh klimafreundliches Biomethan produziert werden, was dem Gasbedarf von etwa 850 Haushalten entspricht. Zudem wird mit diesem Projekt eine jährliche Einsparung von rund 3.000 Tonnen CO2 erreicht, wie Öko News berichtet.
Bürgermeister Manuel Zusag hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Energieversorgung und Gemeinde hervor. Landtagsabgeordneter Franz Dinhobl bezeichnet das Projekt als Vorbild für andere Regionen in Österreich. Die Biogasanlage wurde technisch erweitert, um das Biogas zunächst chemisch vorzureinigen und dann in einer Membrananlage auf Erdgasqualität aufzubereiten. Diese Umwandlung ermöglicht eine effizientere und vielseitigere Nutzung der Energie, da die direkte Verstromung von Biogas oft nur geringe Wirkungsgrade von rund 30 Prozent erzielt.
Potenzial von Biomethan in Europa
Der Erfolg des Lichtenwörther Projekts ist Teil eines größeren Trends in Europa, wo Biomethan als erneuerbares Gas gemäß den Richtlinien der EU anerkannt wird. Laut der Europäischen Informationsseite ist es das Ziel im REPowerEU-Plan, die Biomethanproduktion bis zum Jahr 2030 auf 35 Milliarden Kubikmeter zu steigern. Dies soll unter anderem durch den Bau von rund 5.000 neuen Biogasanlagen geschehen. EU-Mittel werden bereitgestellt, um die nötige Biomasse zu produzieren und Nutzungskonkurrenz mit der Lebensmittelproduktion zu vermeiden.
Biomethan zeigt sich auch als flexibles Element im Gassystem. Durch die Nutzung bestehender Erdgasleitungen und Speicher kann Biomethan problemlos in die bestehende Infrastruktur integriert werden. In Deutschland sind bereits 20 Prozent des getankten Erdgases Biomethan, und over 120 Tankstellen bieten reines Biomethan als Autokraftstoff an. Biomethan ist somit nicht nur CO2-neutral, sondern auch ein wertvoller Bestandteil in der Energiewende, da es im Vergleich zu Wind- und Solarenergie jederzeit verfügbar ist, betont BDEW.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Biogasaufbereitungsanlage in Lichtenwörth nicht nur einen wichtigen Schritt für die Region darstellt, sondern auch als Modellprojekt in der gesamten EU dienen könnte. Die zukunftsgerichtete Nutzung nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung spielt eine zentrale Rolle in der Reduktion von Treibhausgasemissionen und der Förderung nachhaltiger Energielösungen.
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Ort | Lichtenwörth, Österreich |
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