Am Samstag kam es in Berlin-Friedrichshain zu erheblichen Spannungen bei einer angemeldeten rechtsradikalen Demonstration mit dem Motto „Für Recht und Ordnung: gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“. Die Versammlung, die ursprünglich eine Route durch die Rigaer Straße nehmen sollte, startete verspätet gegen 15 Uhr am Bahnhof Ostkreuz und wurde schnell von einem starken Gegenprotest begleitet, der durch zahlreiche linke Gruppen organisiert wurde. Die Polizei erwartete bereits im Voraus Widerstand und Blockaden durch Gegendemonstranten, die sich in großer Zahl, geschätzt zwischen 2500 und 3000 Menschen, versammelt hatten, um dem Neonazi-Aufmarsch entgegenzutreten, so die Informationen von der Berliner Zeitung.
Demonstration und Auseinandersetzungen
Die rechtsradikale Kundgebung war mit etwa 60 Teilnehmern im Vergleich zur Zahl der Gegendemonstranten stark unterbesetzt. An mehreren Stellen kam es zu Sitzblockaden, die die Route der rechten Demobewegung blockierten, sowie zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Beamten haben jedoch umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Blockaden zu räumen und die rechte Demonstration zu schützen. Mehrere kleinere Zusammenstöße ereigneten sich, wobei auch Pyrotechnik und Flaschen zum Einsatz kamen. Der Polizeibericht von Tagesspiegel bestätigte, dass sowohl auf Seiten der Rechten als auch der Gegendemonstranten Festnahmen erfolgt sind.
Der rechte Aufmarsch wurde gegen 15:50 Uhr schließlich frühzeitig abgebrochen und die verbliebenen Teilnehmer wurden unter Polizeischutz zum U-Bahnhof Frankfurter Allee geleitet. Dort konnten sie mit der U-Bahn weiterreisen, während der gesamte Kiez in Alarmbereitschaft war und viele Anwohner aus Fenstern und von Balkonen aus protestierten. Inmitten der Proteste war auch ein Berliner Linken-Abgeordneter, Ferat Koçak, anwesend und nahm aktiv an den Blockaden teil, was die Entschlossenheit der Gegendemonstranten unterstrich.