Auf den Kanaren hat sich die Lage bezüglich der Ankunft von Migranten dramatisch zugespitzt. Noch nie zuvor gab es so viele Menschen, die auf dem Seeweg versuchten, die Küsten der Inselgruppe zu erreichen. In diesem Jahr wurde ein Rekord gebrochen: fast 40.000 Einwanderer trafen auf den Kanaren ein, doch die Zahlen steigen weiter kontinuierlich an. Allein in den letzten 15 Tagen haben 4.050 Menschen auf den Inseln Zuflucht gesucht.
Nach Angaben des spanischen Innenministeriums haben bisher über 30.000 illegale Migranten die Küsten der Kanaren erreicht, genauer gesagt 30.808 Personen auf 462 Booten. Diese beeindruckenden Zahlen sind allerdings nur die registrierten Fälle; die tatsächliche Anzahl könnte noch höher sein. Wie viele Menschen die gefährliche Überfahrt unbemerkt schaffen, ist ungewiss.
Minderjährige Migranten und ihre Betreuung
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den unbegleiteten Minderjährigen, die bei ihrer Ankunft auf den Kanaren in die Obhut der regionalen Behörden gelangen. Dies stellt die Exekutive vor besondere Herausforderungen, da diese Kinder und Jugendlichen spezielle Fürsorge und Unterbringung benötigen. Ihre Ankunft wird von der Regierung mit besonderer Sorge betrachtet, weil diese Menschen unter deutlich belastenden Umständen reisen und oft traumatische Erfahrungen gemacht haben.
Die Situation wird dadurch verschärft, dass die Kanaren nicht als Endziel für viele dieser Migranten gedacht sind. Dennoch bleibt die Betreuung der unbegleiteten Minderjährigen an den regionalen Behörden hängen, was einen enormen logistischen und finanziellen Aufwand nach sich zieht.
Prognosen und zukünftige Entwicklungen
Der Regierungsdelegierte auf den Kanaren, Anselmo Pestana, hat bereits zur Mitte des Jahres eine Hiobsbotschaft verkündet. Seinen Berechnungen zufolge könnte bis zum Ende des Jahres ein neuer Höchststand von ca. 89.000 Migranten erreicht werden, die versuchen, die Inselgruppe zu erreichen. Diese Prognose stellt die Behörden vor enorme Herausforderungen in Hinblick auf Unterbringung, Versorgung und Sicherheit.
Weitere Informationen und Hintergründe zu dieser Thematik finden sich in einem umfassenden Bericht auf www.kanarenmarkt.de. Die Diskussionen über geeignete Maßnahmen zur Bewältigung der Lage werden sicherlich weiter hitzig geführt.
