
Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) hat Österreichs Initiative für einen nicht-ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat für die Periode 2027/28 gestartet. Diese bedeutende Kampagne wurde im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York vorgestellt, wo sie betonte, dass Österreich die Werte des Multilateralismus, des Dialogs und der Kooperation hochhalten würde. Laut vienna.at erklärte Meinl-Reisinger, dass es eine Ehre für Österreich wäre, als gewähltes Mitglied des Sicherheitsrats zu dienen und setzte sich entschieden für die aktuellen Reformbestrebungen des UN-Generalsekretärs António Guterres ein.
In ihrer Ansprache wies Meinl-Reisinger auf die dringenden Herausforderungen hin, vor denen der Multilateralismus steht. Sie kritisierte die anhaltende Ungleichheit in der Welt und unterstrich die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung von Rechtsstaatlichkeit und gemeinschaftlichen Normen. In Anbetracht der gegenwärtigen politischen Lage, in der universelle Werte unter Beschuss stehen, wird die Relevanz der Vereinten Nationen immer deutlicher. Guterres selbst hat angemerkt, dass der Multilateralismus genau dann unter Druck steht, wenn er am meisten gebraucht wird, und dass die globale Ordnung unklar ist, während demokratische Prinzipien bedroht werden, wie zeitschrift-vereinte-nationen.de berichtet.
Friedenssicherung und internationale Kooperation
Meinl-Reisinger betonte die Bedeutung von Friedenseinsätzen als fundamentalen Bestandteil des multilateralen Krisenmanagements. Sie erinnerte daran, dass seit 1960 etwa 100.000 Österreicher als Friedenssoldaten weltweit im Einsatz waren, was Österreich als verlässlichen Partner in Friedensmissionen positioniert. Ihre Außenpolitik fokussiert sich auf Dialog und Vermittlung. Dies ist besonders wichtig in Zeiten, in denen populistische Bewegungen in vielen Ländern die staatliche Souveränität und unilaterale Interessen fördern und somit den Multilateralismus untergraben.
Die internationale Zusammenarbeit, die seit den 1970er Jahren als notwendig erachtet wird, wird zunehmend kritisch betrachtet. Die Herausforderungen, mit denen der Multilateralismus konfrontiert ist, zeigen sich auch im Rückzug von Staaten aus multilateralen Abkommen, wie beispielsweise der USA aus dem Klimaübereinkommen, was als Ausdruck eines „Amerika zuerst“-Denkens gewertet wird. Solche Entwicklungen verdeutlichen die Schneise, die in der internationalen Gemeinschaft bleibt, wenn Staaten partikularistische Ziele verfolgen, wie der Artikel von zeitschrift-vereinte-nationen.de erläutert.
Neue Ansätze für den Multilateralismus
Im Kontext des notwendigen Wandels, um die Krisen des Multilateralismus zu bewältigen, plädiert Österreich für einen neuen vernetzten Multilateralismus durch verstärkte Partnerschaften mit regionalen Organisationen wie der Afrikanischen Union, der Europäischen Union und der OSZE. Die Reformbestrebungen in diesem Bereich sind dringend erforderlich, um kollektive Lösungen für globale Probleme zu finden und eine regelbasierte internationale Ordnung zu fördern. Die GIGA-Studie hebt hervor, dass eine Zustimmung zu Reformen auch unter den Ländern der „Alliance for Multilateralism“ notwendig ist, um Stabilität und Frieden zu gewährleisten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die österreichische Kampagne für den Sicherheitsrat nicht nur eine diplomatische Initiative ist, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Multilateralismus inmitten einer globalen Krise. Während die Herausforderungen groß sind, bleibt die Hoffnung auf eine aktive und kooperative internationale Gemeinschaft als Schlüssel zu einem friedlicheren Zusammenleben bestehen.
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