In Österreich stellt sich die Lage für rund 40.000 Syrer, die möglicherweise ihren Asylstatus verlieren könnten, als äußerst prekär dar. Das Innenministerium unter Gerhard Karner hat einen Plan ausgearbeitet, um die Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern zu beschleunigen, was in der syrischen Community Besorgnis auslöst. Der Sturz des Assad-Regimes, der als Grund für die Flucht von etwa 100.000 Syrern ins Land galt, wird als Möglichkeit gesehen, auch Abschiebungen durchzuführen, wie die „Krone“ berichtet. Dies trifft vor allem Syrer, die als nicht integrationswillig angesehen werden.
Ungewissheit in der syrischen Community
Die Rückkehr nach Syrien ist für viele in der syrischen Community in Österreich, die überwiegend aus jüngeren Menschen besteht, derzeit undenkbar. Die Migrantin Sawra Kerdia, die als bedrohte Ismailitin gilt, warnt davor, dass die Lage in ihrem Heimatland weiterhin gefährlich ist. „Österreich hat uns Sicherheit und Halt gegeben“, erklärt sie und betont die Bedeutung eines stabilen Lebens in der Diaspora. Die „Freie Syrische Gemeinde Österreich“ unter Abdulhkeem Alshater engagiert sich aktiv für Demokratie und Integration, sieht jedoch die anstehenden Rückführungen skeptisch und findet: „Es ist zu früh. Wir müssen abwarten.“
Zusätzlich zur Diskussion über Rückführungen hat die Regierung alle laufenden Asylverfahren für Syrer zunächst ausgesetzt. Magnus Brunner, der für Migration zuständige EU-Kommissar, unterstützt diese Entscheidung und betont, dass eine Rückkehr in das instabile Syrien noch nicht möglich sei. Während einige EU-Staaten ebenfalls eine Aussetzung der Asylverfahren beschlossen haben, plädiert Brunner dafür, sich zunächst um freiwillige Rückkehrer zu kümmern, bevor er über Abschiebungen nachdenkt, was die aktuelle Debatte über Asylrecht und Abschiebungen noch weiter anheizt, wie der Kurier berichtet.
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