Ein empfindlicher Schlag gegen einen ungarischen Zuhälterring kostet nicht nur Frauen ihre Freiheit, sondern auch den Tätern ihre Unbescholtenheit. In Linz und Wels hat die Polizei eine Gruppe zerschlagen, die über fünf Jahre hinweg drogenabhängige Frauen aus Ungarn zur Prostitution zwang. Bei den koordinierten Ermittlungen, die zu mehreren Festnahmen führten, wurden mindestens zwölf Frauen ausgebeutet, während die kriminelle Organisation schätzungsweise Einnahmen von rund 850.000 Euro erzielte, wie kosmo.at berichtet.
Brutale Rekrutierung und Ausbeutung
Die Frauen, oft jung und vulnerabel, wurden meist in Ungarn angeworben und unter Anwendung von Gewalt nach Österreich verschleppt. Sie waren nicht nur Opfer psychischer und physischer Übergriffe, sondern wurden auch mit Methamphetamin gefügig gemacht. In illegale Bordelle und Hotels mussten sie dann Freier bedienen, häufig unter extremen Bedingungen und ohne Schutzmaßnahmen. Die „Aufpasserinnen“ kassierten die gesamten Einnahmen und sorgten dafür, dass die Frauen weiterhin mit Drogen versorgt wurden, um sie unter Kontrolle zu halten. MeinBezirk.at fügt hinzu, dass die brutale Masche der Tätergruppe immer gleich ablief.
Der entscheidende Durchbruch kam Ende November, als eine als „Aufpasserin“ fungierende 46-jährige Ungarin in Linz verhaftet wurde, kurz bevor sie nach Ungarn reisen konnte. Diese Festnahme führte zur Durchsuchung eines illegalen Bordells in der Linzer Innenstadt, wo zwei der missbrauchten Frauen entdeckt wurden. Parallel wurden in Budapest zwei Männer und eine Frau festgenommen, die ebenfalls Teil des Rings waren. Händler wurden zudem wegen Drogenhandels angeklagt, da die Gruppe auch harten Drogen schmuggelte, um ihre Opfer weiter zu kontrollieren. Derzeit befindet sich die in Österreich festgenommene Frau in Untersuchungshaft, während die Ermittlungen weiterlaufen und die Hintergründe dieser Abscheulichkeiten aufgedeckt werden.
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