Wölfe in Tirol: Abschussverordnung nach Rinder-Attacken erlassen!

Wölfe in Tirol: Abschussverordnung nach Rinder-Attacken erlassen!

Fieberbrunn, Österreich - Im Tiroler Bezirk Kitzbühel ist die Situation in den letzten Tagen angespannt: Die Landesregierung hat eine Abschussverordnung für einen als schadhaft geltenden Wolf erlassen, nachdem in einem Almgebiet in Fieberbrunn ein totes Rind und vier verletzte Rinder entdeckt wurden. Laut der Bericht von exxpress.at muss eines der verletzten Rinder notgetötet werden. Die Amtstierärztin stellte fest, dass ein Wolf in diesen Vorfall verwickelt sein könnte, was zur Verordnung führte, die am vergangenen Freitag in Kraft trat und für acht Wochen gültig ist.

Die Verordnung betrifft einen Umkreis von zehn Kilometern um den Ort des Geschehens. Gleichzeitig wurde am Donnerstag im Bezirk Imst ein ebenfalls als gefährlich geltender Wolf erlegt.

Erweiterte Abschussverordnung

Die Abschussverordnung wurde nicht nur auf den Bezirk Kitzbühel ausgedehnt. Auch in anderen Gebieten Tirols, wie in der Kelchsau (Gemeinde Hopfgarten) und im Spertental (Gemeinde Kirchberg i. T.) wurden Fälle von Wölfen gemeldet. In der Kelchsau wurden vier verletzte Rinder amtstierärztlich geprüft, wobei erneut Verdacht auf Wolfsbeteiligung bestand. In der Region wurden zudem ein weiteres totes Rind gefunden. Die Tiroler Landesregierung hat die Abschussverordnung nun auf Jagdgebiete in den Bezirken Kitzbühel, Kufstein und Schwaz ausgeweitet, wie tirol.gv.at berichtet.

In diesem Jahr wurden in Tirol rund 350 Weidetiere durch große Beutegreifer wie Wölfe getötet, vermisst oder verletzt. Diese Zahl umfasst 170 tote und 170 vermisste Tiere. Der Jagddruck scheint auf die wachsende Wolfspopulation in Tirol Einfluss zu haben, die 2023 um ein Drittel gestiegen ist. Insgesamt wurden mindestens 25 verschiedene Wölfe in Tirol identifiziert, und die Landesregierung sieht keinen Hinweis auf eine Rudelbildung.

Wölfe und Herdenschutz

Das Land Tirol hat in der Vergangenheit bereits 19 Abschussverordnungen gegen weniger harmlose Wölfe erlassen, von denen vier erfüllt wurden. In diesem Jahr werden darüber hinaus Pilotprojekte zum Herdenschutz mit einer Förderung von 444.000 Euro unterstützt, um die Weidetiere zu schützen. Obwohl die Verluste an Weidetieren 2023 etwas zurückgegangen sind, bleibt die Situation angespannt. Laut den Statistiken wurden 255 tote und 285 vermisste Weidetiere Großraubtieren zugeordnet, wovon 75% auf Wölfe entfielen. Die Entschädigungen für Nutztierrisse beliefen sich auf über 160.000 Euro, was allerdings einen Rückgang von 43% im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Die Tiroler Landesregierung setzt sich zudem für eine Senkung des Schutzstatus des Wolfs in der Berner Konvention ein und fordert eine reguläre Bejagung. Dies könnte eine Reaktion auf die steigende Zahl der Wolfsangriffe und die damit verbundenen Schäden an der Landwirtschaft sein.

Umfassende Informationen zur aktuellen Situation der Großraubtiere in Tirol, einschließlich Wölfen, Bären und Goldschakalen, sind auf der Website der Tiroler Landesregierung verfügbar. Der jährliche Bericht über die Situation von Großraubtieren wird am 5. Februar 2024 veröffentlicht, wie tirol.gv.at zusammenfasst.

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OrtFieberbrunn, Österreich
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