Bald wird sich die Landschaft der Universitätsbibliothek Wien verändern, da Millionen wertvoller Bücher in einen modernen Bücherspeicher umziehen werden. Christina Köstner-Pemsel, eine langjährige Bibliothekarin, wird sich von einigen ihrer kostbaren Schätze wie der Dorotheerbibel aus dem 14. Jahrhundert und ihrer Lieblingsbuch mit einem Stoffeinband aus dem 16. Jahrhundert verabschieden müssen. Insgesamt ziehen 2,7 Millionen Bücher von der Hauptbibliothek der Uni Wien, einer der ältesten Bibliotheken Österreichs, in den neuen Standort in Wien-Floridsdorf.
Der neue Bücherspeicher wird Platz für 130.000 Laufmeter Bücher bieten und auch Werke von anderen Bildungsstätten beherbergen, darunter die Technische Uni (TU) Wien und die Uni für angewandte Kunst Wien. Das Architekturbüro Pittino & Ortner aus der Steiermark hat den EU-weiten Wettbewerb gewonnen und wird das 46 Millionen Euro teure, fünfstöckige Gebäude errichten, das als „Landmark“ dienen soll. Der Holzhybridbau mit einer Photovoltaikanlage wird zudem klimaneutral sein.
Die Umstellung auf den neuen Bücherspeicher wird auch Verbesserungen in Bezug auf die Technologie mit sich bringen. Die aktuellen Räumlichkeiten in den Büchertürmen der Uni Wien stammen größtenteils aus dem Jahr 1884 und wurden seit 1960 nicht grundlegend renoviert. Durch den Umzug in den modernen Speicher wird sichergestellt, dass die Bücher in einem perfekten Klima gelagert sind und im Falle eines Brandes durch ein Gassystem geschützt werden.
Die Verschiebung der Bücher wird nicht nur Platz für neue Lern- und Studiermöglichkeiten schaffen, sondern auch die Sanierung der Uni vorantreiben. Bis 2027 sind Sanierungsarbeiten geplant, darunter die Umgestaltung der Büchertürme zu Lern- und Studienbereichen sowie die Schaffung eines eigenen Lesesaals für historische Bücher. Für Christina Köstner-Pemsel bleibt die Universitätsbibliothek ein Ort, an dem kostbares Wissen vermittelt wird.
