Die Nationalratswahl 2024 hat in Wien für ein spannendes Ergebnis gesorgt, das die politischen Kräfteverhältnisse in der Hauptstadt neu definiert. Während die finalen Zahlen aus ganz Österreich noch auf sich warten lassen, hat die Stadt Wien am Donnerstagabend ihr Endergebnis veröffentlicht. Die SPÖ konnte sich mit 29,88 Prozent der Stimmen den ersten Platz sichern, gefolgt von der FPÖ mit 20,66 Prozent und der ÖVP, die auf 17,42 Prozent kam.
Die Grünen wurden mit 12,34 Prozent und die Neos mit 11,35 Prozent in der Wählergunst etwas zurückgesetzt. KPÖ war unter den Kleinparteien am erfolgreichsten, erzielte 3,83 Prozent, gefolgt von der Bierpartei mit 2,12 Prozent und Liste Gaza mit 1,12 Prozent. Die Kleinparteien insgesamt zeigen damit eine interessante Dynamik bei der Wahl.
Reaktionen der Parteien
Auf die Frage, wie zufrieden die Parteien mit ihren Ergebnissen sind, gaben die SPÖ und die Neos an, mit den Ergebnissen zufrieden zu sein. Die SPÖ hebt hervor, dass sie in elf Bezirken über 30 Prozent Stimmenanteil erreichen konnte. In einem der stärksten Bezirke, dem 15. Bezirk, kam die Partei auf beachtliche 34,79 Prozent. Eine Sprecherin der SPÖ betont, dass diese Wahl ein klares Zeichen für den sozialen Zusammenhalt in Wien darstellt. „Hier gibt es keinen Platz für rechte Hetze,“ sagte sie.
Die ÖVP zeigt sich trotz eines Rückschlags, nachdem sie 2019 noch zweitstärkste Kraft war, optimistisch. Die Partei hat in der inneren Stadt und in Hietzing, zwei ihrer Hochburgen, die ersten Plätze behauptet. Ein Sprecher erklärte: „Die Aufholjagd in Wien ist gelungen“, als man über 50.000 Menschen überzeugen konnte, erneut für die Volkspartei zu stimmen.
Die Grünen hingegen sind leicht enttäuscht über ihre Ergebnisse, da sie in traditionell grünen Bezirken, wie im 7. Bezirk, Stimmenverluste hinnehmen mussten. Ein Sprecher äußerte die Hoffnung auf ein stärkeres Votum für Klimaschutz und Naturschutz, sagte aber auch, dass taktisches Wählen eine Rolle gespielt haben könnte.
Kleinparteien mit besonderem Erfolg
Der Erfolg der KPÖ, die ihre Stimmenzahlen verglichen mit der letzten Wahl mehr als verdoppeln konnte, wird positiv bewertet. Die Sprecherin der KPÖ sieht das Ergebnis als starke Basis für zukünftige sozialpolitische Initiativen und plant Ausbauprojekte für sozial benachteiligte Gruppen. Die Liste Gaza, die sich als politische Stimme gegen den Völkermord positioniert, konnte ebenfalls ein beachtliches Ergebnis erzielen, obwohl sie neu gegründet wurde.
Die Bierpartei zeigt sich ebenfalls zufrieden, sieht aber Verbesserungspotenzial für die Zukunft. Die Themen, die diese Kleinparteien ansprechen, bieten ihnen eine Plattform, um mit größeren Parteien in Konkurrenz zu treten. Jeder Schritt in den kommenden Monaten könnte ihre Position im politischen Spektrum Österreichs weiter festigen.
Insgesamt zeigt die Wahl 2024 in Wien, dass die politischen Parteien sich in einem ständigen Wandel befinden und die Wählerinnen und Wähler unterschiedliche Perspektiven und Lösungsansätze suchen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Parteien auf diesen Ergebnissen aufbauen und welche Strategien sie bei den anstehenden Wahlen umsetzen werden. Details zu den Ergebnissen und den Parteienanalysen sind auch auf www.meinbezirk.at zu finden.