Die neuesten Ergebnisse des Mediendiskurs-Reports der Stadt Wien zeigen, dass die Wienerinnen und Wiener immer mehr neue Medien nutzen. Besonders auffällig ist der Anstieg der Beliebtheit von Streaming-Diensten. Im Gegensatz dazu bleibt die Nutzung klassischer Medien wie Fernsehen, Radio und Tageszeitungen relativ konstant. Dieser Trend wurde im Rahmen einer Untersuchung ermittelt, die seit 2019 die Mediennutzung in der Stadt verfolgt.
Im Juni 2023 wurden 2.005 Wienerinnen und Wiener ab 16 Jahren zu ihren Mediengewohnheiten befragt, sowohl telefonisch als auch online. Dabei stellte sich heraus, dass 86 Prozent der Befragten zumindest gelegentlich Tageszeitungen lesen, während 73 Prozent angaben, Radio zu hören. Der Fernsehkonsum liegt laut der Studie bei 76 Prozent, was zeigt, dass traditionelle Medien weiterhin eine Rolle im Alltag spielen.
Steigende Nutzung neuer Medien
Dagegen zeigt der Report, dass neue Medien noch stärker an Bedeutung gewinnen. Acht von zehn Befragten nutzen das Internet täglich, ein Anstieg um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig ist die Nutzung von sozialen Medien: 50 Prozent der Befragten sind täglich oder fast täglich aktiv auf diesen Plattformen. Im Bereich des Video-Streamings gaben 27 Prozent an, regelmäßig Dienste wie Netflix zu nutzen, was einen Zuwachs im Vergleich zu 2023 darstellt.
Medienstadtrat Peter Hanke (SPÖ) betont die Relevanz der Ergebnisse: „Die Wiener Mediendiskursstudie ist ein wichtiges Instrument, um relevante Informationen gezielt an die richtigen Zielgruppen zu kommunizieren.“ Dies zeigt, dass es entscheidend ist, wie unterschiedliche Medien genutzt werden, um die Bedürfnisse der Bürger zu erfüllen.
Interesse an aktuellen Themen
Zusätzlich thematisiert die Untersuchung die Interessen der Bevölkerung. Gesundheit, öffentliche Sicherheit und Verkehr stehen weiterhin ganz oben auf der Liste. Auch politische Themen, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Wahlen 2024, sowie Fragen zur Integration haben die Befragten beschäftigt. Diese Schwerpunkte unterstreichen, dass aktuelle Ereignisse und gesellschaftliche Entwicklungen eine zentrale Rolle in der Informationsaufnahme der Wienerinnen und Wiener spielen.
Erstmalig wurde bei dieser Umfrage der Meinungsbildungsfaktor der verschiedenen Medienarten betrachtet. Martin Schipany, Dienststellenleiter der Stadt Wien – Kommunikation und Medien, erklärte: „Durch den Integrationsschritt eines Qualitätsindikators in unser Studiendesign berücksichtigen wir journalistische Qualität in unseren Kommunikations- und Mediamanagementmaßnahmen.“ Dies könnte die zukünftige Herausbildung des medialen Diskurses in Wien nachhaltig beeinflussen.
Die vollständigen Ergebnisse der Mediendiskursstudie sind online verfügbar unter www.wien.gv.at/spezial/mediendiskursstudie.