Wien-Ottakring

Ungeklärte Fragen zum Bauprojekt Gallitzinstraße: Bürger:innen fordern Klarheit

"In Wien brodelt's: Bürgerinitiativen fordern Antworten von Bezirksvorsteherin Lamp auf brisante Fragen zur fragwürdigen Verbauung am Gallitzinstraße - über 6000 Anwohner sind empört!"

In den letzten Monaten ist das Bauprojekt an der Gallitzinstraße 8-16 in Wien-Ottakring ins Zentrum der Diskussion geraten. Die Bürgerinitiative „Pro Wilhelminenberg 2030“ hat in einer E-Mail an die Bezirksvorsteherinnen Stefanie Lamp und Barbara Obermaier auf schwerwiegende Bedenken hingewiesen, die im Zusammenhang mit dem städtebaulichen Vertrag von 2018 stehen. In diesem Vertrag waren verschiedene Vereinbarungen zur Flächenumwidmung getroffen worden, die die Klärung ökologischer und baulicher Gesichtspunkte vorsehen sollten. Doch wie es aussieht, bleibt gesellschaftlicher Druck unerwidert.

Der Bauplatz befindet sich im Kaltluftentstehungsgebiet sowie im Bereich der Frischluftschneisen, und über 6000 Anrainer:innen äußern ihren Unmut über die Tatsache, dass hier ein massiver Wohnbau stattfinden soll. Die Bürgerinitiative fragt sich, wo die versprochenen naturnahen Wiesen, die Dachbegrünungen und die ökologische Baubegleitung bleiben, und kritisiert die mangelhafte Kommunikation seitens der Stadtregierung.

Kritik an der Umsetzung der Vereinbarungen

In ihrer Mitteilung betont die Bürgerinitiative, dass der Anteil des geförderten Wohnbaus lediglich ein Drittel statt der vereinbarten zwei Drittel beträgt. Dies ist besonders bedenklich, da das gesamte Bauvorhaben bis zu 70 Prozent aus ortsfremden Gebäuden besteht. Die Initiative fordert daher eine Evaluierung und einen sofortigen Stopp des Bauprojektes, da sie in direktem Widerspruch zu den Zielen des Wiener Klimafahrplans steht.

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Ein Punkt, der die Initiative besonders bewegt, ist die Situation der bestehenden Bäume. Laut den Informationen aus der zuständigen Behörde sollen zwar alle geltenden Vorschriften eingehalten werden, jedoch wurde die Rodung von 58 Bäumen genehmigt, ohne einen einzigen Baum zu erhalten. Die geforderten Ersatzpflanzungen kosten die Bauträger nur einen Bruchteil der von ihnen potenziell zu zahlenden Abgaben. Damit stellt sich die Frage, welche Verantwortung der Stadt Wien hierbei zukommt und wer die Einhaltung dieser Vorschriften überwacht.

Zudem bleibt unklar, wie es um die Planung der 1000 Quadratmeter naturnaher Wiese steht, die ebenfalls versprochen wurden. Die Bürger:innen kritisieren, dass diese Flächen nicht in der endgültigen Freiraumplanung festgelegt wurden. Auch die Forderung nach öffentlicher Transparenz in Bezug auf den städtebaulichen Vertrag wird lautstark erhoben. Die Bürgerinitiative verlangt umgehende Auskunft über die Umsetzung aller vertraglich festgelegten Punkte.

Zusätzlich bemängelt die Initiative das Fehlen einer ökologischen Bauüberwachung. Die täglichen Baumaßnahmen scheinen ohne entsprechende Aufsicht vor sich zu gehen, und der Bauablauf läuft weiterhin ohne entsprechende Kontrolle.

Die Bürgerinitiative hat wiederholt eine Antwort auf ihre Anfragen gefordert, aber bisher keine Rückmeldung von der Bezirksvorsteherin erhalten. Dies lässt viele Anliegen unbeantwortet, wodurch die Anwohner:innen beunruhigt sind. Die Initiative weist darauf hin, dass die wirtschaftlichen Interessen der Bauträger im Vordergrund stehen, während ökologische und soziale Belange in den Hintergrund geraten. Dies sei nicht nur bedenklich, sondern auch ein klarer Verstoß gegen den Wohlstand der Stadtbewohner.

Abschließend bleibt abzuwarten, ob die Stadt Wien auf die fortgesetzte Kritik der Bürgerinitiative und anderer Anwohner:innen reagieren wird. Klare Antworten und ein transparenter Dialog sind dringend erforderlich, um das Vertrauen der Bürger in die Stadtverwaltung und deren Vorgehen im Rahmen dieser umfangreichen urbanen Entwicklung zu erhalten. Die Diskussion um den Bau an der Gallitzinstraße zeigt, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass alle Perspektiven in der Stadtentwicklung angemessen vertreten werden. Weitere Informationen finden sich im Artikel auf www.meinbezirk.at.


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Quelle
meinbezirk.at

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