Die Zukunft des Umweltbundesamts (UBA) in Wien nimmt Gestalt an. Eine bedeutende Entscheidung wurde gefällt: Die über 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UBA, die bislang auf mehrere Gebäude in der Stadt verteilt waren, werden voraussichtlich im Jahr 2026 in ein zentrales Gebäude in Wien-Landstraße umziehen. Diese Ankündigung kam am Mittwoch von der Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne), die auch mitteilte, dass die Art-Invest Real Estate für die Renovierungsarbeiten ausgewählt wurde.
Der Standort, der sich in der Erdberger Lände 40 am Donaukanal befindet und als „enna“ bekannt ist, war bis 2023 von den ÖBB genutzt worden. Die Entscheidung, die bestehende Immobilie zu renovieren, steht im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen, die eine Übersiedlung nach Klosterneuburg vorsahen. Diese Idee, die 2017 von der damaligen Bundesregierung vorgestellt wurde, erntete viel Kritik von verschiedenen Seiten, darunter von Umweltorganisationen und der Stadt Wien. Im Jahr 2023 zog Klosterneuburg schließlich sein Grundstücksangebot für den Neubau zurück.
Nachhaltige Renovierung
Das neue Gebäude wird nun nach ökologischen Standards saniert. Gewessler äußerte sich zur Entscheidung am 25. Geburtstag des UBA und betonte die Bedeutung eines zentralen Standorts. „Wir freuen uns, dass wir einen Standort gefunden haben, der gute Anbindungen an den öffentlichen Verkehr und die Radinfrastruktur bietet“, erklärte der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Dieses Arrangement spiegelt die Zielsetzung des UBA wider, Nachhaltigkeit und Erreichbarkeit zu priorisieren.
In der neuen Immobilie werden 150 Fahrradabstellplätze geschaffen, während nur zehn Parkplätze mit E-Ladevorrichtungen für Autos eingeplant sind. Zusätzlich wird das Gebäude umfassend entkernt und thermisch saniert, um einen positiven ökologischen Fußabdruck zu gewährleisten. Alte Fassadenelemente werden wiederverwendet, was weitere Umweltauswirkungen reduzieren soll. Auch eine Begrünung des Gebäudes ist vorgesehen.
Räumliche Kapazitäten und Mitarbeiterentwicklung
Die neuen Räumlichkeiten werden auf etwa 12.000 Quadratmetern und drei Ebenen eine Vielzahl von Mietflächen bieten. Verena Ehold, die zweite Geschäftsführerin des UBA, kündigte an, dass im Erdgeschoss Labors und Gemeinschaftsflächen inklusive Gastronomie eingerichtet werden. Diese Zusammenlegung an einem Standort wird auch dazu beitragen, die Betriebskosten nur geringfügig zu erhöhen, während gleichzeitig ein moderates Wachstum mit Platz für bis zu 800 Arbeitsplätze möglich ist. „Unser Ziel ist, im Jahr 2026 einzuziehen, wobei wir einen gewissen Spielraum haben“, ergänzte Hildegard Aichberger, die Geschäftsführerin des UBA, zur zeitlichen Planung des Umzugs.
Das UBA spielt eine Schlüsselrolle in der Erarbeitung wissenschaftlicher Ansätze zur nachhaltigen Transformation in Wirtschaft und Gesellschaft. Ministerin Gewessler hob hervor, dass das Umweltbundesamt über eine hervorragende wissenschaftliche Expertise verfügt und weiterhin politisch unabhängig agiert. Sie sieht das UBA als führenden Akteur für innovative Impulse in der Umweltpolitik.
Für mehr Informationen zu den aktuellen Entwicklungen und Details zur bevorstehenden Übersiedlung des UBA in Wien-Landstraße, siehe den Bericht auf www.5min.at.
Details zur Meldung