
Die öffentliche Toilette in der Amerlingstraße ist seit etwa zwei Monaten geschlossen. Der Grund für die Schließung sind ernsthafte Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Baukonstruktion des WCs, die heftige Diskussionen unter den Anwohnern und Passanten ausgelöst haben.
Besonders während der Schließung vermissen viele Menschen die Toilette, was laut Anwohnern bereits zu unansehnlichen Situationen führte. Obdachlose würden zunehmend in Hauseingängen der umliegenden Gebäude ihre Notdurft verrichten, was die Probleme in der Mariahilfer Straße zusätzlich verstärkt.
Historische Problematik
Das öffentliche WC hat eine bewegte Geschichte und wurde bereits 1913 errichtet. Der Pressesprecher des Bezirksvorstehers Markus Rumelhart (SPÖ) erklärte, dass die Schäden durch den "Zahn der Zeit" entstanden sind. In den vergangenen Jahren gab es viele bauliche Veränderungen, darunter der Bau der U-Bahn und die Umgestaltung der Mariahilfer Straße, die sich negativ auf die Stabilität der Decke auswirken könnten.
Die MA 48, zuständig für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung, bestätigte, dass durch die Erdbewegungen und anfallenden Oberflächenarbeiten die Abdichtung des Gebäudes beschädigt wurde. “Starkregen kann die Situation zusätzlich verschärfen, indem das Wasser über die Stiegenabgänge eindringt,” so eine Sprecherin der MA 48. Dies führt dazu, dass Teile des Putzes von der Decke abblättern und Risse in den Wänden entstehen.
Aufwendige Renovierung
Die Notwendigkeit einer umfangreichen Renovierung wird durch den bestehenden Denkmalschutz der Jugendstil-Toilette zusätzlich kompliziert. Die Instandsetzung erfordert eine detaillierte Planung und ist mit erheblichen Kosten verbunden. Rumelhart plant, sich in den kommenden Tagen mit der MA 48 zu treffen, um die nächsten Schritte zur Behebung der Schäden zu besprechen.
Ob die Schließung des WCs tatsächlich zu einer Verschlechterung der Hygiene-Situation in der Mariahilfer Straße geführt hat, bleibt unklar. Laut Rumelhart gab es seit der Schließung keine signifikanten Steigerungen der Beschwerden. "Die Toilette war in der Regel abends und nachts geschlossen," fügte er hinzu. Die Bezirksbehörden weisen zudem darauf hin, dass es in der Nähe alternative öffentliche Toiletten im Esterházypark und Andreaspark gibt, die von Sozialarbeitern empfohlen werden.
Für weitere Details zur Schließung und zur anstehenden Renovierung der Jungstil-Toilette können Sie einen ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at nachlesen.
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