
Ein Konflikt auf der belebten Mariahilfer Straße in Wien zieht zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich. Im Zentrum dieser Auseinandersetzung steht die Dots-Gruppe von Martin Ho, die plant, einen neuen Club, den CiCi, an der Adresse MaHü 36 zu eröffnen. Das Vorhaben stieß jedoch auf massiven Widerstand seitens der Anwohner sowie des Bezirksvorstehers Markus Reiter, was zu einer Absage der bereits anberaumten Eröffnungsfeier führte.
Am Donnerstag, dem 28. Oktober, gab die Dots-Gruppe über soziale Medien bekannt, dass die geplante Halloween-Party nicht stattfinden könne. In ihrer Mitteilung wurde explizit erwähnt, dass die Verzögerungen von den Entscheidungen des Bezirksvorstehers beeinflusst werden. Trotz des zentralen Standorts war die Adresse für das Unternehmen bisher nicht von Erfolg gekrönt.
Hintergründe des Streits
Die Dots-Gruppe eröffnete im Herbst 2021 bereits den Hidden Club an derselben Stelle. Dieser musste letztendlich aufgrund von Genehmigungsproblemen schließen. Der Club hatte nach einer Generalgenehmigung für einen ehemaligen Drogeriemarkt operiert, was zu einem Konflikt mit den Anwohnern führte, die sich über Lärm beschwerten. Der Verfassungsgerichtshof entschied, dass die Interessen der Nachbarn nicht ausreichend gewahrt wurden und erklärte die Genehmigung für ungültig.
Für die neue Genehmigung des CiCi-Clubs mussten die Anwohner nun in das Verfahren einbezogen werden. Bezirksvorsteher Markus Reiter nutzte diese Gelegenheit, um eine gründliche Prüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Dots-Gruppe zu fordern, insbesondere im Hinblick auf frühere Konkursfälle von Betrieben, die Ho betrieben hatte. "Ich möchte Schaden von der Allgemeinheit fernhalten", so Reiter. Dennoch bleibt unklar, ob die Genehmigung überhaupt von ihm oder anderen Stellen tatsächlich aufgehalten werden kann.
Eva Schantl-Wurz, die Leiterin des zuständigen Magistratischen Bezirksamtes, erläuterte, dass die Genehmigung auf Grundlage von bestehenden Vorschriften geprüft wird und dass das Unternehmen Garantien für eine verminderte Lärmbelästigung abgeben müsse. Über die Vertrauenswürdigkeit der Betreiber könne nicht entschieden werden, da dies nicht Teil des Verfahrens sei. Dies führt zu einer kritischen Frage: Ist die Fähigkeit der Dots-Gruppe, einen reibungslosen Clubbetrieb aufrechtzuerhalten, von Bedeutung oder nicht?
Von Seiten der Clubbetreiber gibt es Vorwürfe, dass die Verzögerungen auf persönliche und politische Motivationen des Bezirksvorstehers zurückzuführen seien. "Wir haben alle nötigen Voraussetzungen erfüllt", heißt es aus der Dots-Gruppe. Reiter kontert jedoch, dass es sein Aufgabengebiet sei, die Interessen der Anwohner zu vertreten, und hält an seinem Standpunkt fest.
Während sich die Situation weiter zuspitzt, bleibt abzuwarten, wie das Bezirksamt entscheiden wird. Die Komplexität des Falls und die verschiedenen Perspektiven der Beteiligten zeigen, dass es wohl noch zu weiteren Auseinandersetzungen kommen wird, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann. Eine umfassende Übersicht über die Situation bietet der Bericht auf www.falter.at.
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