Am 7. Dezember findet im Bezirksmuseum Mariahilf eine bedeutende Gedenkveranstaltung statt, die das Leid und die Verfolgung von Menschen unter dem NS-Regime in den Fokus rückt. Besonders die Erinnerung an die homosexuellen Verfolgten und die Kindertransporte nach England sind zentrale Themen dieser Veranstaltung. „Erinnern für die Zukunft“ lautet das Motto, unter dem Historiker Andreas Brunner eine spezielle Ausstellung präsentiert.
Die Veranstaltung ist nicht nur eine Rückschau auf die Vergangenheit, sondern auch eine Mahnung für die Gegenwart und Zukunft. In den späten 1930er Jahren, konkret 1938, begaben sich rund 10.000 jüdische Kinder mit einer sogenannten Kinderfahrkarte auf den Weg nach England. In jenen dunklen Zeiten, die von Verfolgung und Gefahr geprägt waren, boten die Briten diesen jungen Menschen Zuflucht und Schutz an. Die Regelung wurde von jüdischen Hilfsorganisationen initiiert und stellte für viele Kinder, die unter 17 Jahren waren, eine leise Hoffnung auf Rettung dar.
Erinnerung und Bildung
Im Bezirksmuseum, gelegen in der Mollardgasse 8, wird die Ausstellung „Als homosexuell in Mariahilf verfolgt wurde“ um 15 Uhr eröffnet. Die Ausstellung thematisiert das Schicksal derjenigen, die zu Opfern des NS-Regimes wurden. Um 18 Uhr folgt eine Präsentation des Polnisch-Armenischen-Österreichischen Kulturvereins, auch bekannt als PolArmAust. In diesem Rahmen wird die Rolle von Kunst und Kultur in der Erinnerungskultur beleuchtet.
Die Veranstaltung fällt zeitlich mit dem 86. Jahrestag der Ankunft des ersten Zuges für die Kinderfahrkarte in Wien zusammen. Diese humanitäre Aktion, die weitgehend durch private Mittel finanziert wurde, bekommt durch die Gedenkveranstaltung eine besondere Ehrung. Gemeinsam mit der „Jugend Alijah“ gehört sie zu den umfangreichsten Rettungsaktionen ihrer Zeit.
Für den musikalischen Teil des Abends wird ebenfalls gesorgt, und die Kulturvermittlerin Ulli Fuchs wird anwesend sein, um Fragen zur NS-Zeit in Mariahilf zu beantworten. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenlos, jedoch wird um eine Anmeldung unter der E-Mail-Adresse „veranstaltungen@polarmaust.org“ gebeten, um den Ablauf zu koordinieren.
Diese Gedenkveranstaltung stellt einen essenziellen Schritt dar, um die Schrecken der Vergangenheit zu reflektieren und die Geschichten jener Menschen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Der Mut und die Hoffnung, die aus den Kindertransporten resultierten, sind ein ergreifendes Kapitel in der Geschichte, das auch heute noch viele bewegt. Wer sich näher mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte, findet weitere Informationen in einem Artikel auf www.meinbezirk.at.
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