In einem besonderen Ereignis wurde am Montagvormittag der Maria-Lassnig-Park in Margareten feierlich eingeweiht. Diese kleine, schlichte Grünfläche an der Kreuzung Bräuhausgasse und Grohgasse trägt nun den Namen der berühmten Künstlerin Maria Lassnig, die als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Kunst des 20. Jahrhunderts gilt. Lassnig lebte und arbeitete viele Jahre in der nahegelegenen Bräuhausgasse, wo sie 1952 ihr erstes Atelier bezog.
Die Veranstaltung zur Parkbenennung ist mehr als nur eine Hommage; sie stellt das umfangreiche Erbe dar, das Lassnig hinterlassen hat. Bekannt für ihre eindringlichen „Körpergefühlsbilder“, die sich mit dem inneren Empfinden und dem körperlichen Dasein auseinandersetzen, hat sie als Pionierin der Body-Awareness-Malerei eine unvergessliche Spur in der Kunstgeschichte hinterlassen. Ihre Werke behandeln Themen, die oft in der männlich dominierten Welt der Malerei übersehen werden.
Ehrung und symbolische Bedeutung
In ihrer Ansprache betonte Wiens Kulturstadträtin, Veronica Kaup-Hasler, die Bedeutung dieser Ehrung. „Maria Lassnig hat über viele Jahre in einem traditionell männlich geprägten Umfeld gekämpft, um ihre Sichtbarkeit in der Kunst zu erhalten. Ihre Arbeiten sind ein Ausdruck ihrer inneren und äußeren Wahrnehmung“, erklärte sie. Kaup-Hasler hob hervor, dass der Ruhm der Künstlerin zwar langsam gewachsen sei, die Anerkennung im öffentlichen Raum jedoch nun folgerichtig sei und dazu beitrage, Wien als kulturellen Ort stärker zu feminisieren.
Lassnig hat nicht nur Kunstgeschichte geschrieben, sondern auch Impulse für den Diskurs über die Rolle der Frauen in der Kunst gegeben. Ihre Malerei war oft sowohl persönlicher Ausdruck als auch gesellschaftlicher Kommentar. Die Benennung des Parks ist ein Schritt zur Sichtbarkeit und Anerkennung des Beitrags, den Künstlerinnen wie sie zur Kultur geleistet haben.
Die Stadt Wien sieht in dieser Maßnahme eine Chance, das Erbe bedeutender Künstlerinnen zu würdigen und die Besetzung des öffentlichen Raums durch Frauen zu fördern. Solche Initiativen spielen eine wesentliche Rolle dabei, die künstlerische Geschichte und deren Akteurinnen im Gedächtnis der Gesellschaft zu verankern. Der Maria-Lassnig-Park dient somit nicht nur als Erinnerungsort für die Künstlerin, sondern auch als Inspirationsquelle für zukünftige Generationen.
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