Wiesbauer, seit seiner Gründung im Jahr 1931 in Wien, hat sich als unverzichtbarer Akteur in der österreichischen Lebensmittelindustrie etabliert. Der Familienbetrieb, der mehr als 850 Mitarbeiter beschäftigt, bietet eine Vielzahl von Wurst- und Schinkenprodukten an, die sowohl national als auch international geschätzt werden. Von einer kleinen Fleischerei hat sich das Unternehmen zu einem der führenden Produzenten in Österreich entwickelt und setzt auf klare Unternehmenswerte: Geschmack, Qualität und Kontinuität.
Das Unternehmen zeigt sich bemerkenswert resilient trotz der Herausforderungen, die die letzten Jahre mit sich brachten, einschließlich der Coronapandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten. Im Gespräch mit Firmenchef Thomas Schmiedbauer wurden die Gründe für die Stabilität von Wiesbauer hervorgehoben. Ein zentraler Punkt ist die vielfältige Verteilung der Produktionsstätten, darunter der größte Standort in Wien sowie ein Betrieb in Ungarn und die Metzgerei Senninger in Saalbach-Hinterglemm. Diese Diversifikation ermöglicht es dem Unternehmen, unterschiedliche Absatzmärkte zu bedienen und so besser auf wirtschaftliche Schwankungen zu reagieren.
Produktpalette und Umsatzzahlen
Die Produktpalette von Wiesbauer ist umfangreich und reicht von klassischer Dauerwurst über hochwertige Braten- und Schinkenprodukte bis hin zu Frischwurstartikeln. Auch die Gastronomie wird bedient, was dem Unternehmen zusätzliche Stabilität bringt. Der Jahresumsatz von rund 230 Millionen Euro reflektiert die erfolgreiche Marktposition und die kontinuierliche Nachfrage. Schmiedbauer betont, dass die Aufrechterhaltung des Absatzes auch in Zeiten kostspieligerer Produkte ein Zeichen für die Marktakzeptanz und die leistungsstarke Strategie des Unternehmens ist.
„Die Rahmenbedingungen sind definitiv herausfordernd“, so Schmiedbauer. „Aber durch unsere breite Aufstellung können wir äußeren Einflüssen besser standhalten.“ Mit innovativen Ansätzen und einer klaren Ausrichtung auf Qualität konnte Wiesbauer auch große Preisschwankungen ausgleichen. In diesem direkten Zusammenhang steht die Entscheidung, auf Massenproduktion zu verzichten und stattdessen hochwertige, veredelte Lebensmittel anzubieten, die den Anforderungen anspruchsvoller Konsumenten entsprechen.
Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten wird heute bewusster konsumiert. Viele Menschen gönnen sich besonders hochwertige Produkte, anstatt regelmäßig uzuhören, was für Wiesbauer eine Möglichkeit darstellt, sich als Premiumanbieter zu positionieren. „Es geht nicht darum, jeden Tag Fleisch zu konsumieren, sondern sich einmal pro Woche etwas Besonderes zu gönnen“, erklärt der Chef des Unternehmens.
Marktentwicklungen und Zukunftsperspektiven
Die Beobachtungen bezüglich des Fleischkonsums sind ebenfalls von großer Bedeutung. Trotz eines leichten Rückgangs in bestimmten Konsumentengruppen scheint ein extremer Verzicht auf Fleisch in Österreich nicht im Vordergrund zu stehen. Vielmehr zeichnet sich ein Trend zu bewusster Ernährung ab. „Es ist in Ordnung, wenn der Konsument bewusster und gezielter kauft“, so Schmiedbauer. „Wir setzen nicht auf unendliches Wachstum, sondern auf Qualität und Geschmack.“
In Zeiten, in denen der vegane Trend immer mehr Gelände gut macht, bleibt Wiesbauer seinen Wurzeln treu. Obwohl das Unternehmen sich mit der Herstellung pflanzlicher Alternativen auseinandergesetzt hat, wurde entschieden, keine vegane Linie einzuführen, da die geschmacklichen Standards nicht erreicht werden konnten. „Wir haben den Anspruch, dass jede Wurst ein Erlebnis ist“, fügt Schmiedbauer hinzu. „Wurst soll schmecken und das tun unsere Produkte.“
In der Zukunft plant Wiesbauer, weiterhin neue Produkte zu entwickeln, jedoch mit Bedacht. Die Zusammenarbeit mit Partnern, wie beispielsweise Berglandmilch, zeigt, dass es darum geht, bestehende Produkte zu optimieren und neue Wertangebote zu schaffen. „Stillstand bedeutet Rückschritt“, erklärt Schmiedbauer, und genau deshalb bleibt Innovation ein oberstes Ziel des Unternehmens.
Der bevorstehende Expansion in die Exportmärkte wird ebenfalls thematisiert. Deutschland wird dabei als „zweitwichtigster Heimmarkt“ eingestuft, während die Nähe zu Märkten wie Südtirol und Ungarn durch bestehende Handelsbeziehungen genutzt wird. „Es ist realistischer, sich auf geografisch und kulturell nahe Länder zu konzentrieren“, betont er.
Für weitere Informationen und Details zur aktuellen Situation von Wiesbauer, werfen Sie einen Blick auf die umfassende Analyse von medianet.at.
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