Am Montag fand in Wien eine bedeutende Veranstaltung für die lokale Polizei statt: Tag der Angelobungen. Hierbei wurden 239 neue Polizeischüler und 86 neu ausgebildete Beamte feierlich in den Dienst eingeführt. Diese Verstärkung wäre dringend notwendig, denn die Herausforderungen, die mit dem Wachstum der Stadt einhergehen, steigen stetig. Allein im vergangenen Jahr mussten die Beamten etwa 2 Millionen Überstunden leisten, um den Anforderungen gerecht zu werden.
Laut Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) gibt es derzeit neue Anreize, um mehr Menschen für den Polizeidienst zu gewinnen. Dazu gehört unter anderem Werbung auf Dienstfahrzeugen und Info-Büros in der Innenstadt. Karner hebt hervor, dass Verbesserungen in der Bezahlung, bereits während der Ausbildung, attraktiv gestaltet wurden. „Zu den Neuerungen zählen das Klimaticket für Polizeischüler, die Möglichkeit, den Führerschein während der Ausbildung zu machen, und mehr Freiräume hinsichtlich Tätowierungen“, erklärte der Minister.
Personalsituation
Vergleicht man die Zahlen von Bewerbungen in den letzten Jahren, zeigt sich ein positiver Trend: Letztes Jahr gab es 1.700 Bewerbungen für eine Ausbildung bei der Polizei, in diesem Jahr sind es bereits 3.500. Davon haben 800 Bewerber die verschiedenen Auswahltests bestanden und dürfen nun mit ihrer Ausbildung beginnen. Dennoch bleiben Sorgen: Von den 800 neuen Polizeischülern haben bisher bereits 200 das Handtuch geworfen.
Die Abgänge sind allerdings nicht bloß auf die neuen Schüler zurückzuführen. Zehn aufeinanderfolgende Jahre werden in den kommenden Jahren von pensionierten Beamten geprägt sein, wobei auch hier etwa 200 Pensionierungen pro Jahr erwartet werden. Gerhard Pürstl, der Polizeipräsident von Wien, ist sich sicher, dass die Zahlen weiterhin steigen könnten, da viele Beamte einen Wechsel in ruhigere Bundesländer bevorzugen. Im vergangenen Jahr zählte die Polizei 540 Abgänge, was die Situation weiter beleuchtet.
Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die geforderten 1.000 neuen Polizisten für Wien tatsächlich erreicht werden können. Strallhofer, ein Vertreter der Polizeibelegschaft, zeigt sich skeptisch und unterstreicht die Herausforderung, die Personalsituation langfristig stabil zu halten. Umfassende Maßnahmen sind daher notwendig, um die Sicherheit in Wien wesentlich zu fördern und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
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