In einer ruhigen Wohnung in Wien-Floridsdorf wird gerade eine köstliche Cremetorte angeschnitten, während drei Männer am Tisch sitzen und über ein tragisches Ereignis sprechen. Dies geschah am 1. März 2024 am Reumannplatz, wo sich ein junger Konflikt zwischen zwei Syrern und einem 22-jährigen Mann namens Adam ereignete, das fatale Folgen hatte. Adams Vater, Issa, war an diesem verhängnisvollen Abend dabei und musste mitansehen, wie sein Sohn in einer tiefen Wut die beiden Männer mit einem Messer verletzte.
Das Gespräch dreht sich um die schockierenden Details des Vorfalls, bei dem die beiden Männer schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Issa, der ebenfalls ein Messer zog, wurde zusammen mit Adam von der Polizei festgenommen und verbrachte einige Zeit im Gefängnis. Der Fall schlägt hohe Wellen und erweckt das Interesse der Öffentlichkeit.
Die Hintergründe des Vorfalls
Adam, der seine Lehre als Tischler abgeschlossen hatte, wollte während er eine Tasche an die Ex-Partnerin seines Vaters brachte, nicht in einen Konflikt geraten. Doch auf dem Weg zum Reumannplatz wurde er von zwei jüngeren Männern angesprochen, die ihm Drogen anbieten wollten. Ignorierend, kam es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Adam mit Pfefferspray attackiert wurde. Als er sich nach diesem Vorfall mit seinem Vater zusammentat, eskalierte die Situation schnell.
Die Auseinandersetzung, die als klärendes Gespräch gedacht war, endete in einer gewaltsamen Messerstecherei. Adam stach den beiden Männern mit einem Klappmesser ins Gesicht, was zu intensivem Blutverlust führte und die beiden ins Krankenhaus brachte. Adam rechtfertigte sein Mitführen des Messers als Selbstschutz. Diese Entscheidung könnte nun das Gericht beschäftigen, da schwere Vorwürfe, auch der versuchte Mord, gegen ihn erhoben werden.
Dauerhaft in Haft zu sein, ist eine reale Aussicht für Adam, da er für seine Handlungen zur Verantwortung gezogen werden könnte. Issa hingegen wurde nach einigen Monaten im Gefängnis entlassen und haben damit begonnen, seine Erlebnisse zu verarbeiten, während er über die Vergangenheit erzählt und von seinen eigenen Erlebnissen während seiner ingenieuriell flüchtigen Zeit berichtet.
Die Opferperspektive
Einer der betroffenen Männer, Mohamad, ist heute vor Gericht erschienen, um seine Sicht der Dinge darzulegen. Er spricht ruhig und schildert, dass er und sein Freund unbewaffnet waren und die Auseinandersetzung schwerste Auswirkungen auf sein Leben hatte. Seine Wunde, eine Narbe an der Brust, wird sichtbar, während er von den Geschehnissen berichtet. „Ich hätte nicht überlebt, wenn der Stich einen Zentimeter anders gewesen wäre“, bemerkt er besorgt.
Mohamad erklärt, dass er und sein Freund Adam nicht provozieren wollten, sondern nur nachfragten, was los sei. Der Vorfall, der die Medien beschäftigt, wird zu einem Brennpunkt in der Debatte über die Bandengewalt in Wien. Mohamad weisen jedoch darauf hin, dass die Auseinandersetzung nichts mit einem Bandenkrieg zu tun hatte, wie immer wieder vermutet wird.
Die ganze Situation könnte für Adam und seine Familie verheerend sein. Sein Bruder Edil, der sich als Familienanker etabliert hat, kümmert sich um die Angelegenheiten seines Bruders und sucht nach Wegen, um die Familie zu unterstützen, während sie durch diese dunklen Zeiten navigieren.
Wie sich die rechtlichen Gegebenheiten entwickeln werden und welche Strafe Adam möglicherweise erwarten könnte, bleibt abzuwarten. Das Urteil könnte nicht nur sein Schicksal, sondern auch das seiner Familie maßgeblich beeinflussen, da es auch um seinen Aufenthaltsstatus in Österreich gehen würde. Der Druck ist groß, und die Erzählungen über den tragischen Abend des 1. März 2024 bleiben in den Herzen und Köpfen der Betroffenen fest verankert.
*Die Namen der Protagonisten dieser Reportage wurden auf deren Wunsch von der Redaktion geändert.