Ein tragischer Vorfall hat in Wien-Favoriten für großes Aufsehen gesorgt. Eine 31-jährige Frau muss nun für zwei Monate ins Gefängnis, nachdem sie in einem stark alkoholisierten Zustand einen Autobrand verursacht hatte, der das Leben eines 40-jährigen Familienvaters kostete. Dieser Vorfall ereignete sich im April und hat im Prozess zahlreiche Details ans Licht gebracht.
Die Angeklagte war bei einer Firmenfeier, wo sie angab, mehrere Gläser Wein konsumiert und den ganzen Tag über nichts gegessen zu haben. Trotz ihres hohen Alkoholpegels von 1,7 Promille fühlte sie sich fahrtüchtig und entschied sich, das Auto zu nehmen, um sich von der Feier zu entfernen. Sie plante ursprünglich, die nahegelegene U-Bahn zu nutzen, doch ein Vorfall in der Firma ließ sie anders handeln. "Ich wollte einfach weg", sagte die Frau während des Prozesses.
Vorfall und Folgen
Die Erinnerungen an die Fahrt sind für die Frau jedoch verschwommen. Augenzeugen berichteten, dass sie mit etwa 70 Stundenkilometern auf der Julius-Ficker-Straße unterwegs war, als sie in eine Kolonne stehender Fahrzeuge krachte. Der Zusammenstoß war so heftig, dass es zu einer Massenkarambolage mit vier beteiligten Autos kam. Der Familienvater, der an der Kollision beteiligt war, konnte noch aus seinem Fahrzeug aussteigen, jedoch erlitt er später tödliche Verletzungen durch ein Schädel-Hirn-Trauma.
Seine Lebensgefährtin wurde ebenfalls verletzt und musste ins Krankenhaus. Die Beweisführung stellte klar, dass die Frau durch ihre Fahrt nicht nur sich selbst, sondern auch andere gefährdete, was zu heftigen Verletzungen und einem tragischen Tod führte. Während des Verfahrens äußerte sie: "Es ist mir bis heute unbegreiflich, was passiert ist" und gab zu, dass sie eine Strafe verdient habe.
Urteil und Konsequenzen
Die Staatsanwaltschaft sah es als wichtig an, die Schwere des Verhaltens in den Vordergrund zu stellen, vor allem tagsüber im Stadtverkehr. "Fahren in stark alkoholisiertem Zustand ist kein Kavaliersdelikt", betonte die Anklägerin. Richterin Julia Matiasch entschied, dass eine teilbedingte Haftstrafe von zehn Monaten gerechtfertigt ist. Die Frau muss zwei Monate im Gefängnis absitzen, während der Rest der Strafe auf Bewährung ausgesetzt wurde.
Das Urteil ist bereits rechtskräftig und kommt für die Angehörigen des Verstorbenen zu spät. Ihnen wurden über 124.000 Euro für Trauerschmerzengeld und Begräbniskosten zugesprochen. Der Fall hat nicht nur rechtliche, sondern auch menschliche Tragik, die durch die Umstände des Unfalls noch verstärkt wird. "Es ist notwendig, dass ein Teil der Strafe unbedingt verhängt wird, vor allem wenn der Grad der Alkoholisierung so hoch war", erklärte die Richterin.
Für weitere Informationen zu diesem Prozess und den damit verbundenen Geschehnissen, sehen Sie den Bericht auf www.vienna.at.
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