In einem besorgniserregenden Fall, der die Gerichte in Wien beschäftigt, wurde der Prozess gegen einen 17-Jährigen, der sich wegen der Vergewaltigung eines 12-jährigen Mädchens verantworten muss, kürzlich vertagt. Die Gerichtsverhandlung fand am Dienstag am Straflandesgericht statt, sollte aber aufgrund von Verzögerungen nicht wie geplant fortgesetzt werden.
Der 17-Jährige, ein junger Syrer, wurde angeklagt, das Mädchen in einem Parkhaus gegen ihren Willen zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben. Laut Staatsanwältin kam es zu den Übergriffen Anfang des Jahres, nachdem das Mädchen und der Junge über die Social-Media-Plattform Snapchat Kontakt hergestellt hatten. Zuvor hatte sie sich über einen anderen Jungen, in den sie anscheinend verliebt war, mit den beschuldigten Jugendlichen bekannt gemacht.
Vorfall im Parkhaus
Die Vorwürfe beziehen sich auf einen Vorfall, der in einem Parkhaus in Favoriten, einem Wiener Stadtteil, stattgefunden haben soll. Berichten zufolge traf sich das Mädchen nach längeren Gesprächen mit dem 17-Jährigen und mehreren anderen Jugendlichen in einem Park. Aufgrund der Kälte suchten sie dann Zuflucht im nahegelegenen Parkhaus. Nach dem Verlassen der Gruppe kam es anschließend zu einem Vorfall, bei dem der 17-Jährige das Mädchen angeblich gewaltsam zum Geschlechtsverkehr brachte.
Der Angeklagte räumte einige seiner Taten ein, wies jedoch die Vorwürfe der Vergewaltigung zurück. Er könne sich angeblich nicht daran erinnern, mit dem Mädchen über ihr Alter gesprochen zu haben und war der Ansicht, dass sie gleichaltrig gewesen seien. Die Anwältin der Staatsanwaltschaft hingegen betonte, dass das Opfer glaubhaft geschildert habe, vergewaltigt worden zu sein, was die Staatsanwaltschaft als schwerwiegenden Vorwurf behandelt.
Medienpräsenz und Prozessverlauf
Der Prozess erregte großes Medieninteresse, was zu zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen führte. Vor dem Verhandlungssaal galt ein strenges Film- und Fotografierverbot. Der Angeklagte, der in Begleitung seines Vaters erschien, zeigte sich höflich, entschuldigte sich jedoch bei der Richterin für die Verzögerung, die entstanden war, weil er bei der Eingangskontrolle warten musste.
Am 5. Dezember wird ein weiterer Prozess gegen einen 16-Jährigen stattfinden, der ebenfalls wegen Vergewaltigung und versuchter sexueller Nötigung angeklagt ist. Der 16-Jährige wird verdächtigt, das Mädchen zu ähnlichen Übergriffen ermutigt und ihm gedroht zu haben, er würde belastendes Videomaterial veröffentlichen, sollte sie sich ihm nicht fügen. Der Prozess gegen den 17-Jährigen wird weiterhin beobachtet, während die Ermittlungen in diesem besonders sensiblen Fall noch andauern. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.5min.at.