In Wien gibt es aktuell einen neuen Lieferstopps, der in erster Linie die Milchprodukte betrifft, die von der NÖM-Molkerei vertrieben werden. Dieser Schritt wurde bewusst von der Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN) in die Wege geleitet, infolge von Konflikten über zukünftige Preise für die gelieferten Produkte. Die MGN beliefert nicht nur die NÖM, sondern auch viele andere Supermarktketten, was die Abhängigkeit der Wiener Supermärkte von landwirtschaftlichen Lieferungen aus den umliegenden Bundesländern deutlich macht.
Bereits zuletzt hatten Wiener Kundinnen und Kunden Schwierigkeiten, ihre gewohnten Produkte zu finden, nachdem Hochwasser im September erhebliche Schäden in Niederösterreich angerichtet hatte. Während dieser Zeit waren die Regale, insbesondere im Bereich Obst und Gemüse, oft leer. Dieser neue Vorfall zeigt, wie verwundbar die Lebensmittelversorgung zu sein scheint. In der Hoffnung, ähnliche Engpässe zu vermeiden, beruhigt die Spar AG jedoch die Verbraucher.
Nicht besorgt um Versorgung
Nicole Berkmann, Sprecherin der Spar-Kette, betont, dass die rund 170 Spar-, Eurospar- und Interspar-Filialen in Wien weiterhin gut versorgt sind. „Es gibt keine Engpässe bei anderen Produkten. Wir beziehen bereits jetzt Milchprodukte von anderen Herstellern aus der Region“, erklärt sie. Dies stellt sicher, dass die Eigenmarken und andere Milchprodukte weiterhin erhältlich sein sollten.
Die MGN hat klargestellt, dass sie nur Spar nicht beliefern will, während andere große Handelsketten bereit waren, die geforderten Preisänderungen zu akzeptieren. Der Supermarktbetreiber hingegen sieht sich in der Position, die Preiserhöhungen nicht an die Endkunden weiterzugeben, da sie dies als nicht gerechtfertigt erachten. Berkmann fügt hinzu: „Wir sind offen für weitere Gespräche mit der NÖM, jedoch nicht mit der MGN, da diese nicht unser Verhandlungspartner ist.“
Die aktuelle Situation könnte für die Wiener Haushalte bedeuten, dass sie in naher Zukunft möglicherweise einmal mehr mit einem eingeschränkten Angebot konfrontiert sind. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Differenzen zwischen den Landwirten und der Spar-Gruppe bald klären lassen. Mehr Informationen sind in einem Artikel auf www.meinbezirk.at nachzulesen.
Zusätzlich zu diesen Entwicklungen wird der Bauernbund in Niederösterreich rechtliche Schritte prüfen, um seine Interessen in der laufenden Diskussion um Milchpreise und Lieferungen zu wahren.