Im ERG Donaustadt wurde ein bedeutendes Zeichen für Inklusion und Bildung gesetzt. Die Schule wurde mit dem Inklusionspreis in der Kategorie Bildung ausgezeichnet, was den Einsatz der Institution für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen anerkennt.
Der 15-jährige Michael Jorg, der den Musikzweig der 5. Klasse besucht, spricht begeistert über seinen Schulalltag: „Ich mag besonders gerne Geschichte und Geografie!“ Seine Möglichkeiten sind jedoch nicht für alle Schüler selbstverständlich. In Österreich existiert derzeit keine gesetzliche Regelung zur Inklusion in der Oberstufe, obwohl die UN-Behindertenrechtskonvention von 2008 dies vorsieht.
Ein innovatives Projekt
Vor etwa sieben Jahren initiierten die Verantwortlichen am ERG Donaustadt ein Projekt, das Schülern mit kognitiven Beeinträchtigungen die Integration in die Oberstufe ermöglicht. Dominik Alturban, Inklusionspädagoge an der Schule, erklärt: „Wir sehen unser Konzept als ganzheitlichen Ansatz, um benachteiligte Schüler nicht weiterhin durch bestehende Systeme zu behindern.“
Das Inklusionsmodell gewährt den Jugendlichen mit sozialpädagogischem Förderbedarf zusätzliche drei Jahre zur Orientierung, was viele junge Menschen in ein selbständiges Leben und in eine Lehre führt. „Von unseren 17 Absolventen hat nur einer in einer Tagesstruktur angefangen. Alle anderen haben ihren Weg in die Gesellschaft gefunden“, betont Alturban stolz.
Aktuell sind 12 Schüler in der inklusiven Oberstufe eingeschrieben. Der Lehrplan wird individuell angepasst und ermöglicht es den Lehrkräften, auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers einzugehen. Dabei sind Inklusionspädagogen unterstützend zur Stelle, um kleine Gruppen oder Einzelunterricht anzubieten.
Der Inklusionspreis und seine Bedeutung
Der Inklusionspreis ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Verbesserung der Bedingungen für alle Schüler. Das ERG Donaustadt plant, den Förderpreis für Hilfsmittel oder zur Verbesserung der Ausstattung der Räume einzusetzen. Der genaue Verwendungszweck wird im Team beschlossen. Insgesamt wurden 130 Projekte in acht Kategorien zum Inklusionspreis eingereicht, was die hohe Wettbewerbsfähigkeit und den Wert der Auszeichnung unterstreicht.
Die Auswahl der Gewinner erfolgte durch eine Jury, die aus Inklusionsexperten, prominenten Persönlichkeiten und Medienvertretern bestand. Kriterien wie gesellschaftliche Teilhabe, Übertragbarkeit und Innovation spielten bei der Bewertung eine wesentliche Rolle. Alturban hofft, dass diese Anerkennung der inklusiven Bildungsarbeit nicht nur vorübergehend ist, sondern auch dazu beiträgt, Inklusion gesetzlich zu verankern und Bildungsgerechtigkeit weiter voranzutreiben.
Für weitere Informationen über die Inklusionsprojekte und deren gesellschaftliche Bedeutung gibt es ausführliche Berichterstattungen, unter anderem auf www.meinbezirk.at.
Das ERG Donaustadt trägt mit seinem ausgezeichneten Ansatz zur Verbesserung integrativer Bildungsangebote und zur gesellschaftlichen Integration von Jugendlichen mit besonderen Bedürfnissen bei.
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