Wien sorgt vor: Trinkwasserversorgung bleibt auch bei Hitze stabil!
Wien sorgt vor: Trinkwasserversorgung bleibt auch bei Hitze stabil!
Wien, Österreich - Österreichs Trinkwasserversorgung bleibt trotz der Herausforderungen des Klimawandels gut aufgestellt. Laut dem Wiener Presseamt stehen jedoch steigende Temperaturen, längere Trockenperioden sowie Starkregenereignisse und sinkende Grundwasserspiegel auf der Agenda. Wasserminister Norbert Totschnig sowie die Stadt Wien und die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) fordern daher höhere Investitionen in die Wasserversorgungssysteme, um die Qualität und Verfügbarkeit des Trinkwassers langfristig zu sichern.
Um den neuen Herausforderungen zu begegnen, fördert das Wasserwirtschaftsministerium den Ausbau des öffentlichen Versorgungsnetzes. Dazu gehören die Errichtung zusätzlicher Brunnen und Quellfassungen sowie der Ausbau von Verbundleitungen. Seit 1993 wurden bereits über 17.400 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 5,6 Milliarden Euro umgesetzt, wobei fast eine Milliarde Euro durch das BMLUK gefördert wurde.
Notwendige Investitionen und Infrastrukturvorhaben
Ein zentrales Beispiel für notwendige Investitionen ist die Erweiterung des Wasserbehälters Schafberg in Wien, die mit etwa 20 Millionen Euro veranschlagt ist. Im Jahr 2023 wurde ein bundesweiter Trinkwassersicherungsplan vorgestellt, der wichtige Vorsorgemaßnahmen und Handlungsempfehlungen enthält. Teil dieses Plans ist ein 5-Punkte-Programm zur langfristigen Sicherstellung der Trinkwasserversorgung, das auch eine Sensibilisierung der Bevölkerung über den Wert von Trinkwasser umfasst.
Für die Aufklärung über Wasserversorgung und deren Bedeutung stehen Informationsplattformen wie „Wasseraktiv“ und „gen blue“ bereit. Zudem investiert Wien jährlich bis zu 100 Millionen Euro in die Verbesserung seiner Trinkwasserinfrastruktur. Prognosen zeigen, dass die Stadt bis 2050 in der Größe Graz hinzugewinnen könnte, was einen Anstieg des Wasserbedarfs um etwa 15 Prozent zur Folge hätte.
Globale Herausforderungen und resiliente Strategien
Der Klimawandel stellt auch deutsche Wasserversorger vor Herausforderungen. In Deutschland sind viele Infrastruktursysteme veraltet und nicht auf die wachsenden Anforderungen ausgelegt. Innovative Technologien, wie Schnelldetektions- und Warnsysteme sowie Online-Monitoring, gewinnen zunehmend an Bedeutung für die Modernisierung der Infrastruktur. Ein Bericht des Ständigen Ausschusses „Klimawandel“ zeigt regionale Unterschiede im Niederschlag und prognostiziert einen Anstieg der durchschnittlichen jährlichen Niederschlagsmenge in Deutschland um bis zu 15 Prozent bis zur Mitte des Jahrhunderts, wie DVGW berichtet.
Das Trockenjahr 2018 stellte einen bedeutenden Stresstest für die Wasserbereitung in Deutschland dar. Lange Trockenphasen sowie hohe Temperaturen führten zu einem erhöhten Wasserbedarf, was zu Rekordwerten beim täglichen Wasserverbrauch führte. Der DVGW fordert eine gründliche Prüfung der Wasserversorger, um sicherzustellen, dass sie über notwendige Redundanzen und Systemreserven verfügen.
Die Diskussion über den Vorrang der Trinkwasserversorgung im Vergleich zu anderen Wassernutzungen sowie die Klärung der Wasserqualität, vor allem für landwirtschaftliche Zwecke, sind dringend erforderlich. Effektive Notfallvorsorgeplanungen müssen Zuständigkeiten klären und die Abstimmung zwischen Wasserversorgern, Kommunen, Behörden und Katastrophenschutz verbessern, um den zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein – eine Strategie, die sich auch in den Überlegungen des DVGW widerspiegelt.
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Ort | Wien, Österreich |
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