Niederösterreichs Schutzhütten: 300.000 Euro für den Erhalt der Kulturschätze

Niederösterreich fördert Schutzhütten mit 300.000 Euro jährlich, um Tradition und Wandertourismus zu stärken.

Niederösterreich fördert Schutzhütten mit 300.000 Euro jährlich, um Tradition und Wandertourismus zu stärken.
Niederösterreich fördert Schutzhütten mit 300.000 Euro jährlich, um Tradition und Wandertourismus zu stärken.

Niederösterreichs Schutzhütten: 300.000 Euro für den Erhalt der Kulturschätze

In einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz in der Speckbacherhütte in Breitenstein zog die Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, eine Zwischenbilanz zur Schutzhüttenförderung. Niederösterreich gilt als Vorreiter, da es als erstes Bundesland in Österreich eine spezifische Förderschiene für Schutzhütten eingeführt hat. Dies wurde gemeinsam mit den großen Bergvereinen, wie dem Alpenverein, den Naturfreunden, dem Touristenklub und der Bergsteigervereinigung, realisiert. Diese Schutzhütten, von denen sich 95 in Niederösterreich befinden, machen ein Drittel aller Schutzhütten in Österreich aus.

Die Schutzhütten sind von entscheidender Bedeutung, nicht nur für die Bergsteiger, sondern auch für die lokale Wirtschaft. Jährlich wird nicht weniger als 200.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit in die Bewirtschaftung und Pflege der Einrichtungen investiert. Trotz dieser Anstrengungen sind einige der Hütten renovierungsbedürftig, was besonders durch die Witterungseinflüsse verstärkt wird. Laut Mikl-Leitner konnten bereits 300.000 Euro an Fördermitteln abgerufen werden, um Renovierungen und Modernisierungen voranzutreiben. Das Land übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten für diese Projekte.

Gezielte Förderung und geplante Maßnahmen

In diesem Jahr wurden bereits elf Hütten-Projekte in Niederösterreich unterstützt. Zu den geförderten Maßnahmen zählen beispielsweise die Erneuerung der Heizungsanlage in der Speckbacherhütte sowie die Renovierung der Fenster und Terrasse in der Nebelsteinhütte. Gerhard Rosenits von den Naturfreunden NÖ hob anlässlich der Pressekonferenz die Bedeutung dieser Investitionen für die Hütteninfrastruktur hervor. Franz Zehetmayer, Präsident des ÖTK, sprach über die Herausforderungen bei der Wegeerhaltung und das enorme Potenzial für regenerativen Tourismus in Niederösterreich.

Für die Zukunft sind in den kommenden drei Jahren jeweils 300.000 Euro an Fördermitteln für Schutzhütten eingeplant. Wandertourismus spielt eine wesentliche Rolle in der Region, mit über 500.000 Tagesgästen und 11.000 Nächtigungen pro Jahr. Gäste geben durchschnittlich rund 100 Euro pro Tag aus, was nicht nur zur Wertschöpfung, sondern auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen beiträgt. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Schutzhütten als Schutzräume und Orte der Begegnung in den Bergen.

Ein Aufruf zum Schutz der alpinen Infrastruktur

Parallel zu den Initiativen in Niederösterreich wird auch ein breiterer Aufruf zur Rettung von Hütten und Wanderwegen in den Alpen laut. Der alpine Raum, so das betonte Peter Habeler, ist für Bergsteiger unerlässlich. Die Schutzhütten bieten nicht nur Schutz, sondern auch Raum für Gemeinschaftserlebnisse. Auch andere prominente Stimmen, wie Heinz Fischer, ehemaliger Bundespräsident und Ehrenpräsident der Naturfreunde Österreich, fordern ein umfassendes Hüttenfinanzierungsprogramm.

Diverse Stimmen aus der alpinen Gemeinschaft, darunter auch Heinz Zak, Extremkletterer, und Alina, eine Influencerin, betonen die Relevanz der Hütten und Wege für Erholung und Inspiration. Angesichts der Klimakrise, die den alpinen Raum stark betrifft, ist der Erhalt dieser Infrastruktur entscheidend für die Zukunft der Region und ihrer Bewohner.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Niederösterreichs Ansatz zur Schutzhüttenförderung nicht nur eine wichtige Maßnahme im Bereich des Naturschutzes ist, sondern auch als Modell für andere Regionen dienen kann. Die Initiativen zur Unterstützung dieser kulturellen und touristischen Infrastruktur sind nicht nur für die lokale Bevölkerung von Bedeutung, sondern tragen auch wesentlich zur Erhaltung des alpinen Lebensraums bei.

Mehr Informationen sind zu finden auf niederösterreich.gv.at und notruf-aus-den-alpen.at.