In der Diözese Feldkirch wird in den kommenden Monaten das Leben und Wirken des seliggesprochenen Priesters Carl Lampert (1894-1944) im Rahmen eines Veranstaltungsreigens gewürdigt. Vom 8. November bis zum 1. Februar finden insgesamt 25 Veranstaltungen statt, die das Ziel haben, seine Bedeutung als Märtyrer und Glaubenszeuge für die heutige Zeit herauszustellen.
Das Highlight dieser Festlichkeiten ist die Segnung einer neu gestalteten Gedenkstätte in der Pfarrkirche von Göfis am 13. November, dem 80. Todestag von Carl Lampert. Die Zeremonie wird von Bischof Benno Elbs geleitet und schließt eine Gedenkmesse ein. Lampert, der als mutiger Kämpfer gegen die Ungerechtigkeiten des Nationalsozialismus bekannt ist, wird im Kontext der diesjährigen "Carl Lampert Wochen" thematisch mit dem Begriff "Unbotmäßigkeit" in Verbindung gebracht.
Unbotmäßigkeit als Themenschwerpunkt
Die Veranstaltungsreihe soll dazu anregen, über die Notwendigkeit von Unbotmäßigkeit in der heutigen Welt nachzudenken. Insbesondere in einer Zeit, in der Manipulationen und der Verlust der Integrität des Einzelnen immer deutlicher zutage treten, ermutigt das "Carl Lampert Forum" zur Diskussion über Mut, Haltung und Menschlichkeit. Elisabeth Heidinger, die Geschäftsführerin des Forums, betont die Relevanz dieser Themen und hebt hervor, dass Persönlichkeiten wie Lampert auch im Angesicht von Widrigkeiten standhaft blieben.
Ein abwechslungsreiches Programm umfasst Vorträge, Gottesdienste, Theateraufführungen und Podiumsdiskussionen. So wird Hanno Loewy am 6. November im vorarlberg museum über die "Instrumentalisierung jüdischer Geschichte im Zeichen von Nationalismus und Populismus" referieren. Eine weitere Veranstaltung, die "Nacht des Widerstands" am 26. November, widmet sich dem Leben von Pater Franz Reinisch, der sich weigerte, den Fahneneid auf Hitler zu leisten und dafür mit dem Leben bezahlte.
Das kulturelle Element wird auch durch ein Marionettentheater am 31. Januar und 1. Februar verstärkt, das in der Lage ist, komplexe gesellschaftliche Entscheidungen im Kontext des Nationalsozialismus und des Widerstands darzustellen.
Die neue Gedenkstätte
Die neu gestaltete Gedenkstätte in der Pfarrkirche Göfis, entworfen von Altdiözesanbaumeister Herbert Berchtold, rückt Carl Lampert ins Zentrum des christlichen Gedenkens. Der Gedenkschrein wurde von der Seitenwand in die Mitte des neuen Gedächtnisortes verlegt und von Künstlern wie Valentin Oman und Martin Caldonazzi künstlerisch gestaltet. Diese künstlerische und räumliche Neugestaltung soll die fortdauernde Erinnerung an Lampert lebendig halten.
Darüber hinaus plant die Stadt Innsbruck, den Platz vor der Landschaftlichen Pfarrkirche Mariahilf in "Dr.-Carl-Lampert-Platz" umbenennen zu lassen, um den Mut und den Einsatz von Lampert zur Zeit des Nationalsozialismus zu ehren.
Carl Lampert, der ursprünglich in Göfis geboren wurde und sich während seines Lebens für Glaubensfragen und die Rechte der Kirche stark machte, erlebte eine grausame Verfolgung durch das NS-Regime. Seine Widerstandskraft in Zeiten des Unrechts macht ihn zu einem bleibenden Symbol für Zivilcourage und Glaubensstärke.
Für weitere Informationen zu den Veranstaltungen während der "Carl Lampert Wochen" kann das Carl Lampert Forum besucht werden.
Quelle: Kathpress