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In Dornbirn sorgt der Veganismus für Gesprächsstoff – und zwar auf eine sehr klare Weise. René Hupfer, der Organisator einer aktuellen Aktion, traut sich nicht, Fleischessern die Hand zu geben. „Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand nicht vegan lebt, ist extrem hoch. Solange Tiere unterdrückt werden, kann ich Menschen, die dies unterstützen, nicht normal begrüßen“, erklärt Hupfer. Diese klare Haltung zeigt, dass es für ihn nicht nur um individuelle Entscheidungen geht, sondern um tiefere Überzeugungen gegen die Tierausbeutung. Der Anlass für das Gespräch war der „Veganuary“, ein Monat, in dem viele Menschen versuchen, vegan zu leben. Doch Hupfer bleibt skeptisch: „Es geht nicht nur um Handlungen, sondern um die Überzeugung. Ein Monat reicht da nicht,” betont er und verweist auf seine eigene Transformation von einem Fleischesser zu einem vehementen Tierrechtsaktivisten, nachdem er auf die Einsichten einer „militanten Veganerin“ gestoßen war.
Veganismus im historischen Kontext
Doch veganer Aktivismus hat auch politische Dimensionen. Wie diereferentin.servus.at ausführlich erklärt, sind die Wurzeln des Militanten Veganismus und seine Verbindung zu politischen Bewegungen vielschichtig. Veganismus ist kein neuer Trend, sondern Teil historischer Kämpfe um Gerechtigkeit und Freiheit. Bereits während des englischen Bürgerkriegs suchten Unterprivilegierte Solidarität mit Tieren und erkannten die Verbindung zwischen tierlichen und menschlichen Rechten. Das Engagement für Tierrechte war oft direkt mit anderen sozialen Bewegungen wie dem Abolitionismus verknüpft, wo einige der frühesten Anführer auch die Ausbeutung von Tieren anprangerten. Die Geschichte zeigt, dass es einen kontinuierlichen Faden gibt, der veganistische Werte mit gesellschaftlichen Befreiungsbewegungen verbindet, was den heutigen aktivistischen Ansatz von Hupfer umso bemerkenswerter macht.
In einer Zeit, in der Menschen zunehmend aus moralischen und gesundheitlichen Gründen zu veganer Ernährung greifen, könnte Hupfers Ansatz als radikal erscheinen. Dennoch ist er fest entschlossen, seiner Überzeugung treu zu bleiben und die größere Vision des Veganismus als unverzichtbaren Teil eines ganzheitlichen Befreiungskampfes zu präsentieren. Diese Dynamik könnte nicht nur die lokale Diskussion in Dornbirn anstoßen, sondern auch größere Überlegungen zur Verbindung zwischen Tierrechten und sozialen Gerechtigkeitsfragen anregen. Für Hupfer ist klar: Um echte Veränderungen zu erreichen, müssen wir über den Tellerrand hinausschauen und die tiefer liegenden gesellschaftlichen Strukturen hinterfragen.
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