Strompreise in Österreich: So viel Geld lassen Haushalte liegen!

Am 7. Juli 2025 zeigt eine BWB-Studie: Schwacher Wettbewerb am österreichischen Energiemarkt treibt die Preise in die Höhe.
Am 7. Juli 2025 zeigt eine BWB-Studie: Schwacher Wettbewerb am österreichischen Energiemarkt treibt die Preise in die Höhe. (Symbolbild/DNAT)

Strompreise in Österreich: So viel Geld lassen Haushalte liegen!

Österreich - Der österreichische Energiemarkt steht vor erheblichen Herausforderungen. Aktuelle Berichte der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) und E-Control zeigen, dass der Wettbewerb in diesem Sektor schwach ausgeprägt ist. Mit nur 37 Stromanbietern und 14 Gasanbietern ist die Zahl in den letzten drei Jahren um rund ein Drittel gesunken. Diese Entwicklung hat zu wenig Preisdruck geführt und lässt viele Verbraucher mit hohen Energiekosten zurück, wie 5min berichtet.

Die Situation wird durch die Befragung von Instituten wie Marketagent verschärft. Ein Ergebnis zeigt, dass 44 Prozent der Befragten mit ihrem aktuellen Tarif zufrieden sind, während 23 Prozent nie einen Anbieterwechsel in Erwägung gezogen haben. Lediglich 1,7 Prozent der Haushalte haben im ersten Quartal 2025 ihren Anbieter gewechselt – über 130.000 Wechsel wurden registriert. Dennoch empfinden 13 Prozent den Wechselprozess als kompliziert und 21 Prozent fürchten versteckte Kosten. Maximilian Schirmer von Tarife.at merkt an, dass der geringe Wettbewerb die Energiepreise in die Höhe treibt und Tarifvergleiche dringend benötigt werden, um diesen Zustand zu ändern.

Wettbewerb und Anbieterstruktur

Eine Analyse des Deutschen Energiemarkts zeigt, dass es dort über 1.100 Stromanbieter und 1.000 Gasanbieter gibt. Diese Struktur ermöglicht es den Verbrauchern, leichter attraktive Tarife zu finden, was dort jedoch im österreichischen Markt nicht in gleichem Maße der Fall ist. Die Strom- und Gasanbieter in Österreich nehmen eine monopolartige Marktstellung ein, wodurch eine Reihe von Problemen entsteht. Beispielsweise wurde festgestellt, dass die Preispolitik häufig intransparent ist und große Unterschiede bei Tarifen desselben Anbieters nicht ausreichend erklärt werden können, wie Wirtschafts-Nachrichten herausstellt.

E-Control und die BWB haben im Januar 2023 eine Taskforce eingerichtet, um die Marktsituation in Österreich zu analysieren. Ein Zwischenbericht der Taskforce zeigt bereits, dass viele Anbieter aus dem Markt zurückgezogen haben oder nur noch lokal beliefern. Die Versorgungslage war für Konsumenten im Krisenjahr 2022 besonders herausfordernd, Neukun-denangebote sind oft nur zu hohen Preisen erhältlich. Diese Entwicklungen verdeutlichen den Mangel an Wettbewerb in einem Sektor, der für die heimische Wirtschaft und die Haushalte von erheblicher Bedeutung ist.

Fazit und Ausblick

Der österreichische Energiemarkt benötigt dringend Reformen, um den Wettbewerb zu fördern und die Preise für Verbraucher zu senken. Die aktuelle Marktlage weist auf eine kritische Situation hin, die durch rückläufige Anbieterzahlen und mangelndes Interesse der Verbraucher an Anbieterwechseln gekennzeichnet ist. Um den Druck auf die Anbieter zu erhöhen, sind umfassende Marktanalysen und mögliche politische Maßnahmen erforderlich, die den Wettbewerb ankurbeln. Auch die Studie „Energiemarkt Aktuell“, die von Verivox und Kreutzer Consulting herausgegeben wird, bietet wertvolle Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Trends, die für Energieanbieter sowie Verbraucher von Bedeutung sind.

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OrtÖsterreich
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