Bregenz

Marienberger Schule: Pläne für AHS-Oberstufe scheitern an Bildungsdirektion

Schock in Marienberg: Die katholische Privatschule erhält eine deftige Abfuhr für ihre Pläne zur AHS-Oberstufe – die Bildungsdirektion sieht keine Notwendigkeit und fördert die Frustration der Lehrer!

In Marienberg, einem Stadtteil von Bregenz, gibt es bereits eine Volksschule, eine Mittelschule und eine Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW). Die katholische Privatschule Marienberg hatte die Idee, eine AHS-Oberstufe einzurichten, um das Bildungsangebot zu erweitern. Laut Direktor Erwin Simma gab es durchaus Interesse von Eltern, deren Kinder die Volksschule oder Mittelschule besuchen. Doch die Vorarlberger Bildungsdirektion hat diesen Plan nun abgelehnt.

Die Begründung für die Absage lässt sich in zwei Hauptargumenten zusammenfassen. Zum einen wird darauf verwiesen, dass in der Region bereits ausreichend AHS-Oberstufenformen existieren. „Da verträgt es keine weitere“, so Monika Steuer, pädagogische Leiterin der Bildungsdirektion Vorarlberg. Zusätzlich wurde die räumliche und personelle Situation der Schule als unzureichend bewertet. Simma kritisiert, dass die Bildungsdirektion von Anfang an keine klaren Richtlinien kommuniziert habe.

Räumliche und personelle Voraussetzungen

Ein zentraler Punkt der Ablehnung war die räumliche Ausstattung der Schule. Laut den Anforderungen der Bildungsdirektion sind für eine AHS-Oberstufe mindestens vier Klassenräume sowie zusätzliche Räume notwendig. Simma wies jedoch darauf hin, dass ähnliche Raumgrößen an anderen Schulen verbreitet seien. Die Schule hätte nur kleine Anpassungen vornehmen müssen, doch die Bildungsdirektion sah dies anders und erkannte nicht nur einen Mangel an Klassenräumen, sondern auch die Notwendigkeit zusätzlicher Sanitäranlagen, um den gemischten Unterricht für Mädchen und Jungen zu ermöglichen.

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Die Lehrkräfte an der HLW Marienberg sind bereit, an der neuen AHS-Oberstufe zu unterrichten. Stefanie Rinnhofer-Hopfner, Projektleiterin für die AHS, hat eine Liste der Lehrer eingereicht, die in der Oberstufe tätig werden könnten. Obgleich die Kapazitäten für den Unterricht eigentlich vorhanden sind, teilt die Bildungsdirektion mit, dass die erforderlichen Fächer an einer AHS von den Lehrkräften an der HLW nicht abgedeckt werden könnten.

Diskriminierungsvorwurf

Ein weiterer strittiger Punkt ist die Situation von Lehrerinnen in Karenz. Rinnhofer-Hopfner fühlt sich aufgrund ihrer familiären Situation und des Geschlechts diskriminiert. „Und das im Jahr 2024“, sagt sie ungläubig. Die Bildungsdirektion rechtfertigt sich diesbezüglich mit Erfahrungswerten zur Verfügbarkeit von Lehrkräften.

Die Pläne für die AHS-Oberstufe beinhalteten innovative Lehrmethoden, die in Vorarlberg einzigartig gewesen wären. Rinnhofer-Hopfner plante, pro Jahr eine Klasse mit 24 Schülern zu bilden. Allerdings sieht die Bildungsdirektion im potentiell steigenden Interesse an der neuen Schulform ein zusätzliches Problem, da dies zu Platzmangel führen könnte.

Mit ihrer Entscheidung hat die Bildungsdirektion den Weg zum Aufbau der AHS-Oberstufe in Marienberg versperrt. Rinnhofer-Hopfner erklärte, dass das Vorhaben nicht weiter verfolgt wird. Die Absage sei deutlich kommuniziert worden, und die Gründe seien nicht nachzuvollziehen, wenn eine Institution, die eigentlich für Bildung zuständig ist, diese unterbinde.

In den letzten vier Jahren haben insgesamt 15 Lehrerinnen und Lehrer an dem Konzept gearbeitet, und die Aufregung über die Entscheidung ist groß. Nach Ansicht von Rinnhofer-Hopfner ist es frustrierend, dass man ihnen zunächst zugesichert hatte, die Genehmigung sei nur eine Formsache, vor allem da auch die Unterstützung des Bischofs vorlag.

Bei der Gründung oder Erweiterung von Privatschulen ist eine Anzeige notwendig. Dies gilt auch für bestehende Schulen, die ihr Angebot erweitern möchten. In der Prüfung der katholischen Privatschule Marienberg bestätigte die Bildungsdirektion, dass die erforderlichen Bedingungen nicht erfüllt sind. Aus diesem Grund wurde dem Projekt die Genehmigung versagt.


Details zur Meldung
Quelle
vorarlberg.orf.at

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