Tragischer Unfall in Ottensheim: Bahnübergang wird jetzt gesichert!

Nach einem tragischen Unfall an einem Bahnübergang in Ottensheim wird dieser künftig mit Schranken gesichert.
Nach einem tragischen Unfall an einem Bahnübergang in Ottensheim wird dieser künftig mit Schranken gesichert. (Symbolbild/DNAT)

Tragischer Unfall in Ottensheim: Bahnübergang wird jetzt gesichert!

Linzer Straße/Hambergstraße, 4092 Ottensheim, Österreich - Am 25. Juni 2025 wird in Österreich eine tragische Bilanz gezogen: Ein sechsjähriger Junge kam Anfang Juni an einer Eisenbahnkreuzung in Ottensheim ums Leben, als er mit seinem Fahrrad von einem Zug erfasst wurde. Der Unfall ereignete sich an der Kreuzung Linzer Straße/Hambergstraße, wo der Vater mit einem Fahrradanhänger direkt hinter seinem Sohn fuhr, jedoch nicht verhindern konnte, dass das Kind erfasst wurde. Trotz aller Bemühungen verstarb der Junge im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. In Reaktion darauf kündigten die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an, den Bahnübergang künftig mit einem Schranken zu sichern und einen Warnton zu installieren. Diese Sicherheitsmaßnahmen wurden aufgrund einer behördlichen Überprüfung als notwendig erachtet. Umfassende bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit an dieser Stelle sind bereits in Planung und werden in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde und dem Land Oberösterreich realisiert. Bis zur endgültigen Umsetzung dieser Maßnahmen wird vorübergehend eine akustische Zusatzsicherung installiert.

Die Situation an Bahnübergängen in Österreich ist nicht neu. Statistiken zeigen, dass die Zahl der Unfälle an Eisenbahnkreuzungen in den letzten Jahren signifikant zurückgegangen ist. So gab es beispielsweise zwischen 2005 und 2015 eine Halbierung der Unfälle, von anfänglich 163 auf 71. Laut aktuellen Daten gab es im Jahr 2024 insgesamt 52 Unfälle an Eisenbahnkreuzungen, wobei bedauerlicherweise auch drei Todesopfer zu beklagen waren. Dies belegt die weiterhin bestehende Gefährdung an diesen Strecken, trotz der Tatsache, dass seit dem Jahr 2000 die Anzahl der Bahnübergänge von über 6.000 auf heute etwa 2.916 drastisch reduziert wurde. Mehr als 1.600 dieser Übergänge sind mittlerweile technisch gesichert, was bedeutet, dass sie mit Lichtzeichen und/oder Schranken ausgestattet sind

Unfallursachen und Sicherheitsmaßnahmen

Trotz dieser positiven Entwicklung sind Zwischenfälle häufig auf die Nichtbeachtung von Verkehrsschildern und Lichtsignalen zurückzuführen. Ablenkung und Unachtsamkeit der Verkehrsteilnehmer stellen ebenfalls wesentliche Unfallursachen dar. Es wird von der ÖBB empfohlen, im Falle eines eingeklemmten Fahrzeugs zwischen Schranken Gas zu geben, da die Schrankenbäume nachgeben können. Nach einer solchen Situation ist es unerlässlich, den entstandenen Schaden der Polizei und der Kfz-Versicherung zu melden.

Die Problematik der Sicherheit an Bahnübergängen ist nicht auf Österreich beschränkt. Auch international sind ähnliche Herausforderungen präsent. Bahnübergänge, die ursprünglich an verkehrsarmen Wegen entstanden sind, gelten bei Zügen mit Geschwindigkeiten über 160 km/h als nicht zulässig. Sicherheitsbedenken führten zu ihrer Ablehnung bei höheren Geschwindigkeiten. In Deutschland sind über 70% der Bahnübergänge technisch gesichert. Dennoch befindet sich ein erheblicher Teil nichttechnisch gesicherter Übergänge im Betrieb, die in der Regel nur durch Sichtkontrolle und akustische Warnsignale geschützt werden.

Insgesamt investiert die ÖBB jährlich über 25 Millionen Euro in die Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen. Weitere Investitionen fließen aus Bundeseinnahmen und von Straßenbaulastträgern. Ein landesweites Programm zur Beseitigung gefährlicher höhengleicher Bahnübergänge wurde bereits 1980 initiiert und zeigt in den letzten Jahren positive Effekte in der Unfallstatistik. Dennoch bleibt die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer ein wichtiger Faktor im Kampf gegen die Gefahren an Bahnübergängen.

Details
OrtLinzer Straße/Hambergstraße, 4092 Ottensheim, Österreich
Quellen