In Altmünster am Traunsee eröffnet eine spannende Ausstellung zur Thematik Mensch und Natur: “Green. Kunst mit Natur”. Initiiert von Kurator Gottfried Hattinger, bietet diese Schau Einblicke, die ambitionierte Künstlerinnen und Künstler im Laufe der letzten Jahre erstellt haben. Die Frage “Was machen wir mit der Natur, was macht die Natur mit uns?” zieht sich durch die Werke und regt zum Nachdenken an. Die Ausstellung kann bis zum 16. November besucht werden und ist ein Teil der Vorbereitungen zur Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024.
Ein leerstehendes Geschäft eines ehemaligen Tapezierers wurde zum temporären Kunstraum umgestaltet. Ein eindrucksvolles Werk, die Skulptur “Give us, dear” (2013) von Elke Antonia Schloter und Volker Koch, zieht gleich zu Beginn die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Darin liegt ein behaartes Monster am Boden, umgeben von hunderten kleinen, menschlichen Figuren, die es wie Parasiten überfallen. Diese düstere Installation symbolisiert den Raubbau an der Natur, der durch Ressourcenabbau, wie etwa durch Tagebau, erfolgt.
Vielfältige Perspektiven auf Natur und Mensch
Ein weiteres Highlight ist die Kunst von Asta Gröting. Ihre farbenfrohe Arbeit “Acker Field” (2013) strahlt optimistisch vom Dachstuhl der Ausstellung und symbolisiert die Kostbarkeit der Erde. Sie gestaltete mit Epoxidharz einen Abdruck eines frisch gepflügten Ackers und überzog ihn mit 24-karätigem Gold. Dies verstärkt die Botschaft, die Bedeutung des Bodens für die Nahrungsmittelproduktion nicht zu unterschätzen.
Künstler Lois Hechenblaikner hat sich mit seiner Auffassung der Heimat beschäftigt und thematisiert dabei den Massentourismus auf eindrucksvolle Weise. Alte schwarz-weiß Fotografien kontrastiert er mit aktuellen Farbfotos, um den drastischen Wandel zu verdeutlichen. Ein traditioneller Almzaun hat sich in einen von Skiern überfüllten verwandelt, und statt einem Bauern auf der Wiese sehen wir heute einen Golfer.
Uku Sepsivart aus Estland nimmt einen alternativen Ansatz, indem er die Natur selbst Kunst schaffen lässt. In seiner Arbeit “Biotoopia” (2021) gestaltet er abgeknabberte Baumstämme von Bibern zu minimalen Holzskulpturen. Dies zeigt die Beziehung zwischen Mensch und Natur in einem anderen Licht. Hormonen reichen Darstellungen von Computer erzeugten Naturkatastrophen und den Folgen von Überdüngung zeigen die Problematik, die durch menschliches Handeln entsteht.
Für die Ausstellung “Green” wurde im Kontext der Microfarmers Conference konzipiert, die am Sonntag, den 20. Oktober, in der Forstlichen Ausbildungsstätte Traunkirchen stattfindet. Diese eintägige Veranstaltung, organisiert von der Österreichischen Klein- und Bergbäuerinnen-Vereinigung, bietet eine Plattform zum Dialog über Landwirtschaft, Umwelt und die Situation von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern.
Die Ausstellung eignet sich hervorragend für all jene, die sich für Kunst und die Herausforderungen des ökologischen Wandels interessieren. Die Möglichkeit, Kunst in einem so direkten Kontext zur Natur zu erleben, macht “Green” zu einer wertvollen Bereicherung in der Region. Sie ist von Donnerstag bis Sonntag zwischen 14 und 19 Uhr geöffnet, und die Adresse lautet Ebenzweierstraße 18. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, Teil dieser einzigartigen künstlerischen Auseinandersetzung zu sein.
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