Verkehrs­risiken in Österreich: Weniger Unfälle trotz steigendem Verkehr!

Österreich - In den letzten 15 Jahren hat Österreich signifikante Fortschritte in der Verkehrssicherheit gemacht. Wie das Gailtal Journal berichtet, wurden über 100 Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit auf Autobahnen umgesetzt. Trotz eines ansteigenden Verkehrsaufkommens seit 2012 verzeichnen die Unfallstatistiken einen erfreulichen Rückgang. So sank die Zahl der Verkehrstoten von 64 im Jahr 2012 auf 32 im Jahr 2024.

Der ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl hebt in seiner Bilanz hervor, dass die Reduktion der Unfallzahlen vor allem auf fehlerverzeihende Infrastruktur und sicheres Fahrverhalten zurückzuführen ist. Unachtsamkeit, Ablenkung, nicht angepasste Geschwindigkeit und Übermüdung zählen zu den Hauptursachen für Unfälle.

Investitionen in Infrastruktur und Sicherheitsmaßnahmen

Um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen, investiert die ASFINAG seit 2001 rund 5,8 Milliarden Euro in die Tunnelsicherheit. Wichtige Projekte umfassen den Ausbau des Tauern- und Katschbergtunnels (A 10) sowie die Sicherheitsmaßnahmen an den Klaus-, Bosruck- und Gleinalmtunneln (A 9). Zudem wurden bauliche Mitteltrennungen auf den Straßen S 31 und S 37 errichtet, um Frontalkollisionen vorzubeugen.

Aktuell wird auch der Sicherheitsausbau der S 4 Mattersburger Schnellstraße vorangetrieben. Technologische Innovationen tragen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei, so beispielsweise das AKUT-System, welches in über 30 Tunneln zur akustischen Überwachung eingesetzt wird. Anpralldämpfer an Anschlussstellen helfen zudem, die Anprallenergie im Fall eines Unfalls zu absorbieren.

Bewusstseinsbildung und Informationskampagnen

Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen setzt die ASFINAG auch auf Informationskampagnen. Die Projekte „Park & Write“ 2024 und „Meine Mama, mein Papa arbeitet für dich“ sollen das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer positiv beeinflussen. Außerdem wurden 59 moderne Rastplätze für Autofahrer neu errichtet, um längere Fahrten angenehmer zu gestalten.

Ein weiterer Blick auf die Verkehrssicherheit in Österreich zeigt die Zahlen aus dem Jahr 2019, die im Verkehrssicherheitsreport des KFV veröffentlicht wurden. 416 Menschen verloren in diesem Jahr ihr Leben im Straßenverkehr, was die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 2018 um sieben erhöhte. In einer EU-weit vergleichenden Betrachtung belegt Österreich mit 47 Verkehrstoten pro Million Einwohner den 12. Platz im EU-27-Ranking.

Risikogruppen und Unfallursachen

Allerdings gibt es deutliche Unterschiede im Unfallgeschehen zwischen verschiedenen Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der getöteten Jugendlichen und Senioren stieg, während die Zahl der getöteten Erwachsenen sank. Besonders markant ist, dass 2019 die Zahl der schwer verletzten Radfahrer die höchste war, wobei ein Viertel davon Senioren waren. Von den 31 getöteten Radfahrern fuhren neun E-Bikes.

Eine effektive Unfallverhütung erfordert auch, dass alle Verkehrsteilnehmer sich verantwortungsbewusst verhalten. Die Hauptursachen für Verkehrsunfälle sind laut dem KFV-Bericht „Unachtsamkeit/Ablenkung“, Vorrangverletzungen und nicht angepasste Geschwindigkeiten. Dennoch zeigen Umfragen, dass die Akzeptanz für 0,0 Promille für Fahranfänger und weitere sicherheitsrelevante Maßnahmen zunehmend steigt.

Der kontinuierliche Fokus auf Verbesserung und Sicherheitsbewusstsein ist entscheidend, um die positiven Trends in der Verkehrssicherheit weiter auszubauen und die Zahl der Unfälle und Verletzten nachhaltig zu reduzieren.

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Ort Österreich
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