Verborgene Meisterin: Die faszinierende Welt der Marianne Strobl

Verborgene Meisterin: Die faszinierende Welt der Marianne Strobl

Wien, Österreich - Das Photoinstitut Bonartes in Wien zeigt bis 21. November eine faszinierende Ausstellung über die anerkannte Fotografin Marianne Strobl. Diese Ausstellung beleuchtet das Schaffen einer der wenigen bekannten Fotografen des späten 19. Jahrhunderts in Österreich, die in der Zeit von 1865 bis 1917 lebte. Strobl, die erst kürzlich als historische Persönlichkeit entdeckt wurde, spezialisierte sich auf die Dokumentation bedeutender Bauprojekte in Wien und Umgebung, darunter so monumental erfolgreiche Vorhaben wie den Bau der II. Wiener Hochquellenleitung und das Gaswerk in Leopoldau. Diese Informationen wurden von der Krone umfassend dargestellt.

Strobl erhielt Aufträge von namhaften Baufirmen wie Ast & Co., Rella, Porr und Pittel & Brausewetter, was ihre Bedeutung in der österreichischen Bau- und Fotografiegeschichte unterstreicht. Ihre Werke fanden Verwendung in Präsentationsalben, Werbematerialien und Fachzeitschriften, sodass ihr fotografisches Können sich weit über die Zeit ihrer Tätigkeit hinaus ausbreitete. Besonders bemerkenswert ist ihr Einsatz von Blitzlicht, der zu dieser Zeit eher unüblich war, sowie ihr ausgeprägter Fokus auf Konstruktionen im Stahlbetonverfahren. Zudem schuf Strobl eindrucksvolle Porträts, unter anderem der Familie des berühmten Komponisten Alban Berg.

Umfangreiche Dokumentationen

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Strobls Werk ist ihre Dokumentation von Restaurants und Hotels, zu denen unter anderem Meißl & Schadn und die Villa Silberer am Semmering zählen. Die aktuelle Ausstellung im Photoinstitut Bonartes ist eine Fortsetzung der ersten Ausstellung über Strobl aus dem Jahr 2017, die bereits großes Interesse geweckt hatte. Sie bietet nun weitere Materialien und neue Erkenntnisse aus ihrem Leben und Schaffen.

Die geschichtliche Entwicklung der Fotografie in Wien bietet einen wichtigen Kontext für das Verständnis von Strobls künstlerischem Einfluss. Am 19. August 1839 präsentierte Dominique Francois Jean Arago die Daguerreotypie von Louis Jacques Mandé Daguerre in der Pariser Akademie der Wissenschaften. Diese Erfindung verleih dem Medium Fotografie einen neuen Schub, als Andreas von Ettingshausen die Methode nach Wien brachte, wo sie bedeutende Verbesserungen erfuhr. Es folgten weitere bahnbrechende Entwicklungen wie die Kalotypie, die 1841 von William Henry Fox Talbot vorgestellt wurde. Ab den 1840er Jahren etablierten sich in Wien die ersten Daguerreotypisten, viele von ihnen arbeiteten ohne feste Ateliers.

Einflussreiche Persönlichkeiten der Wiener Fotografie

Zu den ersten Berufsfotografen in Wien zählt Carl Schuh, während Albin Mutterer den Titel des ersten Berufsdaguerrotypisten auf dem Alsergrund führt. In den darauffolgenden Jahrzehnten kam es mit der Erfindung des Blitzlichts zu einer weiteren Revolution der Fotografie, die Fotografen unabhängiger vom Tageslicht machte. Diese Entwicklungen ebneten auch den Weg für Marianne Strobl und ähnliche Fotografen, die mit innovativen Techniken arbeiteten und die sich verändernde Landschaft ihrer Stadt dokumentierten.

Die Ausstellung im Photoinstitut Bonartes stellt nicht nur die Werke einer außergewöhnlichen Fotografin in den Fokus, sondern spiegelt auch die dynamische Geschichte der Fotografie und deren Entwicklung in Wien wider, wie auf der Seite der Geschichte Wiki näher erläutert wird.

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OrtWien, Österreich
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